Seit 2017 muss jedes Versicherungsunternehmen jährlich einen „Bericht über die Solvabilität und Finanzlage“ (SFCR-Bericht) veröffentlichen. Das schreibt die Solvency-II-Richtlinie der Europäischen Union vor. Aber lohnt sich der hohe mathematische und juristische Aufwand eigentlich, der in den meist rund 100 Seiten starken Auswertungen steckt?
Laut einer Abfrage des GDV von 107 Versichererdaten wird er, zumindest von Verbraucherseite, nicht honoriert. Denn ihre Berichte werden im Durchschnitt nur neun Mal pro Monat aufgerufen. „Das entspricht nur einem Aufruf pro 23.000 Haushalten und verdeutlicht, dass Versicherungsnehmer die Informationen nicht nutzen“, schreibt der Gesamtverband dazu. Die SFCR-Berichte würden am Bedarf der Verbraucher vorbeigehen und eine zu große Fülle von Informationen liefern.
Deshalb freut man sich beim GDV auch über eine Anpassung der Berichtspflichten. Die EU soll sich darauf geeinigt haben, diese künftig aufzuteilen. „Demnach wird es einen Bericht für Verbraucher und einen Bericht für die Fachöffentlichkeit geben“, schreibt der Gesamtverband dazu in einer Pressemitteilung. Die Verbraucher-Version soll dabei übersichtlicher und ohne spezifische Fachsprache auskommen. Mit der erstmaligen Anwendung der neuen SFCR-Berichte rechnet der GDV allerdings erst im Jahr 2026.