Schadenfall der Woche
Es hätte auch ein Fall für den Gebäudeschutz werden können. Doch als am Wochenende an der Münchner Maximilianstraße der Schriftzug „TSV 1860“ auf dem Hauptsitz der Versicherungskammer Bayern auftauchte, reagierte das Unternehmen nicht mit Anzeige, sondern mit Augenzwinkern.
Auf LinkedIn postete die Versicherungskammer:
„Münchens wahre Liebe: Versicherungskammer Bayern!“
„Aus Platzgründen musste abgekürzt werden, aber wir vermuten, es soll ‚Tollste, Schönste Versicherung‘ heißen.“
Ein souveräner Move. Doch damit war die Geschichte noch nicht zu Ende – im Gegenteil: Jetzt schlug der eigentliche Löwe zu. Die Bayerische, Hauptsponsor des TSV 1860 München, antwortete unter dem Post:
„Liebe Kolleginnen und Kollegen der Versicherungskammer Bayern, dann meldet sich hier jetzt mal wirklich #MünchensgroßeLiebe.“
„Wir laden gerne Euer Social-Media-Team ein, ins Stadion an der Grünwalder Straße – ganz in Eurer Nähe, aber fest in unserem Herzen.“
In einem zweiten Post folgte dann sogar die Challenge zu einem echten Versicherungs-Derby – auf dem Trainingsgelände des TSV. Die Message: Nicht nur digital, auch sportlich soll geklärt werden, wer Münchens wahre Versicherungsliebe ist.
Was hier passiert, ist mehr als nur Social-Media-Kabbelei. Es ist ein Musterbeispiel dafür wie schnell sich eine kleine Aktion in eine virale Gelegenheit verwandeln kann. Mit klarer Haltung, viel Selbstironie und einem Gespür für Timing.
Die Bayerische nutzt geschickt ihre Sponsoringrechte und ihre Nähe zum TSV 1860 – und positioniert sich gleichzeitig als nahbar, sportlich und schlagfertig. Die Versicherungskammer wiederum punktet mit Humor und Lockerheit – gerade für ein Traditionshaus mit eher konservativem Image eine sympathische Überraschung.
Vielleicht spielt der Ball ja bald wirklich im Grünwalder Stadion. Bis dahin zeigt der Vorfall vor allem eines: Versicherungen können witzig sein und gutes Social Media gelingt meist mit Authentizität und Humor.