Neue Vereinbarung getroffen

Versicherungsschutz für Hebammen sichergestellt

Für Hebammen ist es schwierig, eine bezahlbare Berufshaftpflichtversicherung zu bekommen. Nun wurde eine neue Vereinbarung getroffen, die für Geburtshelferinnen Planbarkeit schafft.

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14:09 Uhr | 25. September | 2023
Hebamme

Gute Nachrichten für freiberufliche Hebammen: Der Hebammen-Verband hat mit einem Versichererkonsortium eine neue Vereinbarung im Hinblick auf den Berufshaftpflichtschutz getroffen.

| Quelle: kzenon

Der Haftpflicht-Versicherungsschutz für freiberufliche Hebammen ist gesichert. Das vermeldet zumindest die Versicherungskammer. Diese steht einem aus R+V, Allianz, Debeka und Württembergischer bestehendem Versichererkonsortium vor, dass mit dem Deutschen Hebammen-Verband (DHV) einen Vertrag geschlossen hat, der nach Ablauf der aktuellen Vereinbarung am 1. Juli 2024 in Kraft tritt.   

Dieses sieht vor, dass für alle Hebammen, die keine Geburtshilfe anbieten, die Prämien auch in den kommenden Jahren stabil gehalten werden soll. Für Hebammen mit Geburtshilfe sollen die Beiträge im ersten Jahr der Verlängerung konstant gehalten werden. „Anschließend erfolgt eine moderate Anpassung im Rahmen der fortschreitenden Schadeninflation“, heißt es in einer Mitteilung des Versicherers. Gemeint sind damit Prämienerhöhungen von jeweils fünf Prozent.

Die Gruppenhaftpflicht steht den rund 22.000 Mitgliedern des Deutschen Hebammenverbands zur Verfügung und wird über den hevianna Versicherungsdienst, einer Tochter der Ecclesia Gruppe, angeboten.

Große Zustimmung zur getroffenen Vereinbarung gibt es seitens des Hebammen-Verbands. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Abschluss des neuen Versicherungsvertrages unseren Mitgliedern Planbarkeit, ein sicheres Fundament und einen wichtigen Schutz für die nächsten Jahre bieten können“, sagt Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des DHV.

Rasant steigende Beiträge

Für Hebammen ist es sehr schwierig geworden, den notwendigen Haftpflichtschutz zu bekommen, um ihrer Arbeit nachgehen zu können. Zahlreiche Versicherer hatten sich in den vergangenen Jahren aus dem Geschäft zurückgezogen. Die Beiträge für die Haftpflichtversicherung waren auch in den vergangenen Jahren stark gestiegen: Zahlten die Mitglieder des Deutschen Hebammen-Verbands im Jahr 2012 noch 4.242 Euro Prämie im Jahr für ihre Berufshaftpflichtversicherung, waren es 2023 bereits 12.659,28 Euro – eine Verdreifachung der Prämien innerhalb von drei Jahren. „Die meisten Versicherer scheuen sich aufgrund der hohen Schadenlast und der Kalkulationsschwierigkeiten, die Berufsrisiken der Hebammen abzusichern“, bestätigt dann auch Johannes Jaklin vom hevianna Versicherungsdienst.

Damit freiberufliche Hebammen diese Beiträge überhaupt noch stemmen können, werden seit Sommer 2015 die steigenden Haftpflichtprämien durch den sogenannten Sicherstellungszuschlag ausgeglichen. Dieser muss von den Hebammen beim GKV-Spitzenverband beantragt werden.