Gastkommentar
Kapitalmärkte werden für Privatanleger immer attraktiver. Sie durchlaufen einen grundlegenden Wandel, der eine schnelle und proaktive Anpassung des Finanzsektors erfordert. Privatanleger bilden dabei die treibende Kraft. Gleichzeitig hat sich der Kenntnisstand der Anleger dank eines höheren Bildungsniveaus im Finanzbereich und einer anspruchsvolleren Einstellung erheblich verbessert. Sie verstehen allgemeine Marktmechanismen besser und suchen nach einer breiten Palette von Produkten, die früher professionellen Investoren vorbehalten waren. Finanzberater stehen einer immer anspruchsvolleren Klientel gegenüber.
Auch der Wert der Vermögenswerte ist tendenziell gestiegen und damit auch die Möglichkeiten, Vermögen zu vermehren. In diesem Zusammenhang wächst die Aufgabe von Versicherungs- und Finanzmaklern, das Engagement der Privatanleger und deren Vertrauen in die Kapitalmärkte aufrechtzuerhalten. Die Notwendigkeit, den Anforderungen dieser Anleger gerecht zu werden, treibt Innovationen und die Entwicklung von Anlagelösungen voran. Die Auswirkungen dieses Trends – der auch als Demokratisierung des Investierens bezeichnet wird – kann von der Branche nicht länger ignoriert werden.
Trotz der Fortschritte gibt es nach wie vor Lücken beim Anlegerschutz, bei der Verlässlichkeit von Informationen, bei der Personalisierung und bei der Finanzkompetenz, die Anleger daran hindern, Vorteile der Kapitalmärkte in vollem Umfang zu nutzen. Die Branche muss ein verantwortungsbewusstes und nachhaltiges Ökosystem aufbauen, das Technologie und Innovation nutzt, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Vorrangige Aufgabe der Makler sollte sein, die Bildung mit der finanziellen Situation und der Investitions- und Ruhestandsplanung zu verknüpfen und dabei praktische, umsetzbare Informationen zu liefern.