Geldanlage

Was wurde 2023 aus 10.000 Euro?

Das vergangene Jahr war allen Krisen zum Trotz für Anleger durchaus erfreulich. Die meisten Vermögenswerte legten ein deutliches Renditeplus hin. Welche Assets reüssierten und welche zu den Verlierern gehören

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11:01 Uhr | 04. Januar | 2024
Was wurde 2023 aus 10.000 Euro?

Das vergangene Jahr war allen Krisen zum Trotz für Anleger durchaus erfreulich. Welche Anlageklassen eine Hausse erlebten und welche Assets zu den Verlierern gehörten.

| Quelle: imagedepotpro

Das vergangene Jahr stand für Investoren ganz im Zeichen der Zinswende und Inflation. Die EZB schraubte den Zins von 0 Prozent (Juni 2022) auf satte 4,5 Prozent (Ende 2023). Das ist so hoch wie zuletzt Anfang der 2000er Jahre. Insgesamt zehn Mal in Folge hat die EZB die Zinsen nach oben geschraubt, um der Rekordinflation die Stirn zu bieten. Während die Zinsen wieder stiegen, ging die Inflation bis November 2023 auf 3,2 Prozent zurück. Anleger fällt es also wieder etwas leichter, die Kaufkraft über ihr Investment zu erhalten.

Von den Folgen haben Sparer bereits profitieren können: Die Zinsen für Tages- und Festgelder sind wieder attraktiv, Negativzinsen gehören der Vergangenheit an. Was des Sparers Freud, ist jedoch des Schuldners Leid. Baufinanzierungen verteuerten sich deutlich - zusammen mit gestiegenen Baukosten und einem weiterhin knappen Angebot, war 2023 ein schwieriges Jahr für Häuslebauer.

Ganz anders sah es aus bei der Kryptowährung Bitcoin, dessen Kurs von 15.400 Euro Ende Dezember 2022 auf über 38.000 Euro am 31. Dezember 2023 kletterte. Zwar liegt er damit noch immer weit unter dem einstigen Wert von über 56.000 Euro (November 2021), die Aussichten bleiben aber positiv.

Für Anleger war 2023 insgesamt ein erfreuliches Jahr – der Polykrisen zum Trotz. Dennoch machen sich die geopolitischen Krisen auch in den Kursverläufen bemerkbar. Was wurde also aus 10.000 Euro, wenn man sie Anfang 2023 investiert hätte?

Bitcoin 24.030 Euro (+140,3%)

Während 2022 für die Kryptowährung ein absoluter Flop war und der Bitcoin Anleger zu den Verlierern des Jahres machte, erlebte das Asset im vergangenen Jahr wieder eine wahre Hausse: Anfang Januar 2023 lag der Kurs noch bei 15.877 Euro, am 31. Dezember hingegen war er bereits auf 38.253 Euro gestiegen – eine Renditesteigerung von 140 Prozent. Wer also mit 10.000 investiert war, bekam Ende vergangenen Jahres 24.030 Euro.

Ethereum 18.900 Euro (+89,0%)

Beim kleinen Bruder des Bitcoins sah die Entwicklung ähnlich aus. Rutschte Ethereum 2022 noch um über 66 Prozent ab, legte sie 2023 kräftig zu. Sein Wert stieg von 1.176 Euro auf 2.224 Euro (28. Dezember). Zur Wahrheit gehört aber auch: Vom Hoch von 4.046 Euro im November 2021 ist der aktuelle Kurs noch weit entfernt.

Nikkei225 12.867 Euro (+28,7%)

Die Lage beim wichtigsten Aktienindex für den asiatischen Raum sah 2023 wieder erfreulich aus, nach einem schwierigen Vorjahr, in dem der Kurs fast 11 Prozent einbüßte. Am 4. Januar vergangenen Jahres startete der der japanische Leitindex mit 25.858 Punkten und schloss am 29. Dezember mit 33.274 Punkten. Das entspricht einem Renditeplus von 28,7 Prozent. Damit hat sich der Nikkei nach 2022, seinem schwersten Börsenjahr seit 2018, wieder berappelt und weckt Hoffnungen auf weiteres Wachstum.

DAX 40 11.906 Euro (+19,1%)

Der Deutsche Aktienindex (DAX) startete 2023 mit mauen 14.069 Punkten und kletterte dann peu à peu nach oben. Im März lag er bereits bei 15.653 Punkten. Trotz der erneuten Einbrüche im März (14.735) und Oktober (14.687), schaffte er es am letzten Börsentag vergangenen Jahres auf erstaunliche 16.751 Punkte. Wer im vergangenen Jahr 10.000 Euro investiert und gehalten hat, konnte sich über ein Renditeplus von 1.906 Euro freuen. Der Jahresauftakt 2024 sah bislang allerdings weniger erfreulich aus: Der DAX sank am Mittwoch wieder auf 16.538 Punkte.

EuroStoxx 50 11.646 Euro (+16,7%)

Der europäische Aktienindex Euro Stoxx 50 setzt sich aus 50 großen, börsennotierten Unternehmen des Euro-Währungsraums zusammen und legte im vergangenen Jahr ein deutliches Wachstum hin. Von 3.882 Punkten am 3. Januar 2023, kletterte er Ende Juli auf 4.471 Punkte, sank wieder im Oktober – wie nahezu alle Vermögenswerte – auf 4.014 Punkte, um das Börsenjahr schlussendlich mit 4.521 Punkte (29. Dezember) abzuschließen. Unterm Strich macht das ein Plus von 16,7 Prozent. Aus investierten 10.000 Euro wurden damit 11.646 Euro. 

Dow Jones 11.327 Euro (+13,3%)

Der größte Aktienindex der USA bescherte Anlegern in 2022 noch ein dickes Minus von über 9 Prozent. Das änderte sich 2023: Der Kurs stieg von 33.235 Punkten am 4. Januar auf 37.648 Punkte am 29. Dezember 2023. Durch das Renditeplus von 13,3 Prozent wurden also im vergangenen Jahr aus 10.000 investierten Euro 11.327 Euro.

Gold 10.711 Euro (+7,1%)

Krisenzeiten sind Gold-Zeiten, lautet das Anleger-Bonmot. Und tatsächlich gab es auch nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel erneut einen Run wie bereits 2022 nachdem Russland die Ukraine überfallen hat: Kurzzeitig erreichte die Feinunze fast das Allzeithoch und kostete 1.899 Euro (29.10.2023). Am 31. Dezember 2023 notierte der Goldpreis bei 1.868 Euro und lag damit deutlich höher als noch zu Beginn des Jahres (1.744 Euro). Insgesamt konnten Anleger ein Plus von 7,11 Prozent verbuchen. 2022 lag das Renditeplus bei lediglich 5,8 Prozent.

Silber 9.466 Euro (-5,3%)

Als Industriemetall und weniger als Kriseninvestment hatte es Silber deutlich schwerer als Gold. Nach einem Plus in 2022 von fast 10 Prozent, fiel der Kurs in 2023 von 22,77 Euro auf 21,56 Euro je Feinunze. Ein Verlust von über fünf Prozent.

Immobilien 9.114 Euro (-8,9%)

Als klassische Rendite für ein Immobilieninvestment gilt laut Finanzierungsvermittler Dr. Klein ein Wert zwischen 4 bis 5 Prozent. Davon konnten Anleger im vergangenen Jahr nur träumen. Die Immobilienpreise sind in 2023 deutlich gesunken. Demnach lag das Minus laut Statistischem Bundesamt für Wohnimmobilien in Deutschland im 3. Quartal 2023 bei 10,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Seit 2000 ist das bislang der stärkste Rückgang.

Die Entwicklung im Laufe des Jahres 2023 bestätigten den Trend: War der Wert im ersten Quartal um 6,8 Prozent zurückgegangen, sank er im zweiten Quartal sogar um 9,6 Prozent. Der Quadratmeterpreis angebotener Eigentumswohnungen sank in den Top-7-Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf um 9,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Im Durchschnitt sind Wohnungen im Vorjahresvergleich (1.-3. Quartal 2023) also zum Leidwesen der Investoren um 8,86 Prozent günstiger geworden. Wer im vergangenen Jahr 10.000 Euro in Immobilien investiert hat, musste ein Kapitalminus von bislang 886 Euro durchschnittlich hinnehmen. Ob der Wert sich noch verändern wird, zeigt sich erst, wenn der Häuserpreisindex für das vierte Quartal 2023 bekanntgegeben wird.

*Grundlage der Berechnungen sind die Recherchen bei einschlägigen Portalen wie finanzen.net, Börsen-Zeitung, immowelt.de, Coinbase, tagesschau.de und Destatis. Wie sich in 2022 die Anlage von 10.000 Euro in die verschiedenen Vermögensklassen entwickelt hat, können Sie hier nachlesen.