Diese privaten Krankenversicherer verloren die meisten Vollversicherten
Das Geschäftsjahr 2024 verlief aus Sicht vieler privater Krankenversicherer sehr erfreulich – den teils sehr stark steigenden Leistungsausgaben zum Trotz. Nachdem die Zahl der Vollversicherten über 12 Jahre in Stagnation verharrte, stieg sie 2024 nun bereits im zweiten Geschäftsjahr in Folge an. Lag das Plus 2023 noch bei mikroskopischen 0,06 Prozent stieg die Zahl der Vollversicherten im vergangenen Jahr um 0,3 Prozent auf insgesamt 8,74 Millionen Menschen.
„Gerade in den turbulenten Zeiten, in denen das Gesundheitswesen vor großen Herausforderungen steht, suchen die Menschen Sicherheit und vertrauen auf das stabile und zukunftsfeste System der PKV“, bejubelte Thomas Brahm, Vorsitzender des PKV-Verbands, die Zahlen. Gleichzeitig richtete er einen Zeigefinger in Richtung der Politik, dass der Zugang zur PKV nicht weiter erschwert werden dürfe. Dies ist vor allem ein Verweis auf die jährlich steigende Versichertenpflichtgrenze. Sie legt fest, bis zu welchem Einkommen Angestellte in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert sind bzw. ab welchem Einkommen sie in eine private Krankenversicherung wechseln können. Der PKV-Verband hatte in der Vergangenheit regelmäßig die Entkoppelung von Beitragsbemessungsgrenzen und Versichertenpflichtgrenze sowie deren „überproportionale“ Erhöhung kritisiert.
Umso bemerkenswerter ist der Zuwachs bei den Vollversicherungen. „Die PKV zeigt erneut, dass sie für viele Menschen attraktiv ist“, betonte Dr. Reiner Will, Geschäftsführer von Assekurata anlässlich der Veröffentlichung des diesjährigen Marktausblicks zur PKV. Allerdings sieht die Ratingagentur fas größten Wachstumspotenzial weiterhin in der Zusatzversicherung, vor allem in der betrieblichen Krankenversicherung.
Blickt man auf die einzelnen Krankenversicherer, zeigt sich allerdings ein gemischtes Bild. Auf der einen Seite konnten einige Anbieter stark zulegen. So legte der Branchenprimus Debeka bei der Zahl der Vollversicherten im vergangenen Jahr um über 27.000 auf nun 2,546 Millionen zu. Starke Zuwächse verzeichneten auch die Arag (+ 19.987), Hanse-Merkur (+ 13.172) und Barmenia (+ 9.350), wie eine Auswertung der Geschäftsberichte zeigt.
Die Versicherer mit dem größten Vollversicherten-Plus
Versicherer | Vollversicherte 2023 | Vollversicherte 2024 | Saldo |
Debeka | 2.519.295 | 2.546.493 | +27.198 |
Arag | 87.466 | 107.453 | +19.987 |
Hanse-Merkur | 300.489 | 313.661 | +13.172 |
Barmenia | 308.224 | 317.574 | +9.350 |
Hallesche | 223.084 | 225.190 | +2.106 |
R+V | 70.712 | 72.525 | +1.813 |
Axa | 808.678 | 810.396 | +1.718 |
LVM | 81.148 | 82.587 | +1.439 |
Concordia | 20.171 | 21.449 | +1.278 |
Alte Oldenburger | 53.467 | 54.332 | +865 |
Auf der anderen Seite gab es jedoch auch Anbieter, bei denen die Zahl der Vollversicherten zumeist alterungsbedingt sank. Welche Gesellschaften im Geschäftsjahr die meisten Vollversicherten verloren, erfahren Sie in unserer Bilderstrecke.
Diese Krankenversicherer verloren die meisten Vollversicherten 2024
