5 maklerrelevante BU-Fakten in 5 Grafiken
Einmal im Jahr bringt das Analysehaus Morgen & Morgen ein Rating zur Berufsunfähigkeitsversicherung heraus. Auch in diesem Jahr wusste dabei der Großteil der untersuchten Tarife zu überzeugen.
Interessant ist dabei für Makler jedoch nicht nur das Rating an sich, sondern auch der sogenannte Blick hinter die Kulissen. Denn Morgen & Morgen wirft auch immer einen Blick auf die größten BU-Ursachen, Ablehnungsgründe im Leistungsfall oder die Annahmepraxis der Versicherer bei Vorerkrankungen. Wir liefern Ihnen einen Überblick über die interessanten Fakten, die auch für die Kundenberatung von Bedeutung sind.
1. BU-Gründe
Es ist kein Geheimnis, dass jeder Arbeitnehmer – egal ob er auf dem Bau oder im Büro arbeitet – berufsunfähig werden kann. Dies unterstreicht auch die aktuelle Auswertung zu den häufigsten BU-Gründen. An Platz eins stehen dabei nach wie vor Nervenerkrankungen, zu denen auch psychische Probleme, wie Depressionen oder Angststörungen zu zählen sind. Im Vergleich zum Vorjahr nahm diese Ursache sogar weiter zu – vor allem in der jüngeren Altersgruppe bis 40 Jahren.
Andreas Ludwig, Bereichsleiter Analyse bei Morgen & Morgen, geht davon, dass dieser Trend sich fortsetzt. Grundlage für die aktuelle Auswertung seien Daten aus dem Jahr 2021 gewesen. „Die psychischen Auswirkungen der Corona-Pandemie werden sich zeitverzögert zeigen und sind hier noch kaum abgebildet“, so Ludwig.
Nervenerkrankungen sind die Hauptursache für eine BU
2. Annahme trotz Vorerkrankungen
Fast 80 Prozent der Anträge auf eine BU-Versicherung wurden seitens der Versicherer trotz Vorerkrankung ohne jegliche Ausschlüsse angenommen. Nur drei Prozent der Anträge lehnten die Versicherer ab – das klingt alles andere als nach einer restriktiven Annahmepolitik der Versicherer.
Allerdings gilt es, diese Statistik mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten. Denn Kunden mit schwerwiegenden Vorerkrankungen dürften weiterhin nur geringe Chancen auf eine BU-Versicherung haben und von einem offiziellen Antrag absehen, sollten ihre anonymen Voranfragen negativ beantwortet worden sein. Jedoch urteilen nicht alle Versicherer nach den gleichen Kriterien – es lohnt sich also nachzufragen.
Die meisten Anträge werden von den Versicherern ohne Ausschlüsse angenommen
3. Ablehnungsgründe für BU-Leistung
Nicht immer hat der Antrag auf Leistungen aus der BU-Versicherung auch Erfolg. Die Ablehnungsgründe blieben im Vergleich zum Vorjahr weitgehend die gleichen. Noch immer ist der Abbruch der Kommunikation durch den Kunden die häufigste Ablehnungsursache. Warum der Kunde die Kommunikation abbricht – ob aus Ernüchterung oder weil es ihm eventuell bereits besser geht – sagt die Statistik allerdings nicht aus. Das Nichterreichen des BU-Grads von mindestens 50 Prozent ist weiterhin zweithäufigster Ablehnungsgrund für BU-Leistungen. Interessant ist, dass Betrugsfälle gegenüber dem Vorjahr um gut zwei Prozentpunkte zurückgingen.
Häufig stellen Versicherte im Leistungsprozess die Kommunikation ein – die Gründe hierfür sind unklar
4. So endet der Streit vor Gericht
Wenn sich Versicherungsnehmer und Versicherer nicht einig werden, landet der Streit womöglich vor Gericht. Der überwiegende Teil der Verfahren wird dabei mittels Vergleich gelöst – Tendenz steigend. Zudem zeigt sich, dass die Versicherer mehr als doppelt so häufig den Gerichtssaal als Sieger verlassen – die Leistung wurde somit laut Gericht zurecht abgelehnt.
Die meisten Gerichtsverfahren enden mit einem Vergleich
5. Point-of-Sale
Die Morgen & Morgen POS-Auswertungen im Bereich BU beruhen auf mehr als einer halben Million anonymisierter Berechnungen aus den vergangenen zwölf Monaten. Interessant dabei, dass immer mehr Kunden wünschen, dass der Vertrag über das 65. Lebensjahr hinausgeht. Die Fokussierung von Studenten oder gar Schülern als Zielgruppe für eine BU-Versicherung ist dabei weiterhin ausbaufähig.