Seit Einführung des Lebensversicherungsreformgesetztes (LVRG) sinken die Abschlusskosten im Leben-Bereich. Dennoch hält die BaFin an ihrer Sichtweise fest, dass es „Provisionsexzesse“ geben würde – ohne entsprechende Belege vorweisen zu können.
Betrachtet man die Abschlusskostenquote im Marktdurchschnitt der letzten Jahre, lässt sich die Aussage der BaFin, die damit einen verschärften Provisionsdeckel begründen will, nicht belegen (siehe Grafik).
Gleichwohl gibt es bei der Einzelbetrachtung der Anbieter einige Auffälligkeiten und Besonderheiten. Nicht jedem Versicherer gelang die Senkung der Abschlusskostenquote, die die absoluten Aufwendungen ins Verhältnis zur Beitragssumme des Neugeschäfts setzt.
So stieg die Quote beispielsweise bei der Dialog um 1,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr und kletterte von 6,09 auf 7,39 Prozent. Gegenüber procontra begründete der Versicherer die Entwicklung mit der deutlichen Reduzierung der Bruttobeiträge im April 2016, während Nettobeiträge und Provisionshöhe in etwa gleich blieben. „Mit dieser Maßnahme sicherten wir unseren Kunden ein höheres Garantieniveau, doch sank dadurch in der Folgezeit die Beitragssumme kräftig ab. Bei gleichbleibenden Abschlusskosten musste die Quote daher steigen.“ Zu beachten sei weiterhin, dass die Dialog in ihrem Hauptgeschäftsfeld – der Risikolebensversicherung – laufende Courtage zahlt. „Insofern sind wir mit anderen Marktteilnehmern nicht direkt vergleichbar. Prinzipiell gehen unsere Bemühungen dahin, die Abschlusskostenquote so niedrig wie möglich zu halten, doch müssen wir den Rahmenbedingungen Rechnung tragen“, so ein Unternehmenssprecher auf procontra-Nachfrage.
Diesen Versicherern gelang eine deutliche Senkung ihrer Abschlusskostenquote: