SFCR-Berichte

Nur noch 3 Lebensversicherer schwächeln bei der Solvenzquote

Laut einer Analyse erfüllen schon heute die meisten Lebensversicherer die Finanzstärke-Anforderungen von 2032. Bei drei Anbietern muss die Nettoquote bis dahin aber noch steigen.

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11:05 Uhr | 07. Mai | 2024
Nur noch 3 Lebensversicherer schwächeln bei der Solvenzquote

Die Bruttoquote stimmt bereits. Jetzt müssen drei Lebensversicherer in den nächsten Jahren auch noch bei ihrer Netto-Solvenzquote zulegen.

| Quelle: Nastco

Die deutschen Lebensversicherer können eine stabile Finanzstärke vorweisen. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle map-report von Franke und Bornberg, für den die SFCR-Berichte aller 87 Anbieter analysiert wurden.

In Zahlen heißt das: Die aufsichtsrechtlich relevante SCR-Quote der LV-Branche betrug zum Ende des vergangenen Jahres 663,6 Prozent. Sie sei aufgrund des gefallenen Zinsniveaus gegenüber Ende 2022 (711,2 Prozent) gesunken. Dieser Wert beinhaltet die Volatilitätsanpassungen und Übergangsmaßnahmen, durch die die sogenannte Bruttoquote erhöht wird. Bis zum Jahr 2032 müssen diese allerdings abgebaut sein. Die aktuelle durchschnittliche Bruttoquote weicht von einer Assekurata-Erhebung ab (573 Prozent), weil der map-report hier die Lebensversicherer nicht berücksichtigt hat, die ganz auf Übergangsmaßnahmen verzichten. Diese Unternehmen weisen bereits heute nur die ab 2032 relevante Nettoquote aus.

Auf die höchste Bruttoquote kommt die Signal Iduna (1.317,1 Prozent). In einer Extremsituation am Markt könnte sie somit gut 13 Mal die Ansprüche aller ihrer Versicherten und sonstigen Gläubiger befriedigen. Die hohe Bruttoquote der Signal Iduna zeigt jedoch auch den großen Unterschied zu den langfristig maßgeblichen Nettoquoten der Lebensversicherer. Ihre Nettoquote beträgt vergleichsweise niedrige 210,3 Prozent, womit die Vorgabe von 100 Prozent aber immer noch deutlich übererfüllt wäre. Die niedrigste Bruttoquote hat demnach die BL die Bayerische (192,8 Prozent).

3 Anbieter reißen die Netto-Hürde

Die durchschnittliche Nettoquote der LV-Branche beträgt 320,8 Prozent und ist gegenüber dem Vorjahr sogar leicht gestiegen (Ende 2022: 317,4 Prozent). Auf den höchsten Wert kommt hier die Europa mit 893,2 Prozent. Es gibt jedoch auch drei Unternehmen, die es heute ohne Übergangsmaßnahmen und Volatilitätsanpassungen nicht schaffen, die geforderten 100 Prozent Nettoquote zu erreichen. Diese sind:

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  • LPV (11,7 Prozent)

  • Öffentliche Oldenburg (87 Prozent)

  • Cosmos (91,7 Prozent)

Franke und Bornberg weist jedoch darauf hin, dass die Hilfsmaßnahmen damals genau dafür erarbeitet wurden, um den Gesellschaften den Übergang von Solvency I in Solvency II zu erleichtern. Zudem habe sich die Anzahl der Lebensversicherer mit Nettoquoten unter 100 Prozent seit der ersten Erhebung in 2016 sukzessive verringert. Damals seien es noch 21 gewesen.