Policen Direkt übernimmt weiteren Versicherungsmakler

Die letzte Übernahme ist nur wenige Monate her, da verkündet die Policen Direkt Maklergruppe aus Frankfurt an diesem Freitag einen weiteren Zukauf: Demnach übernimmt das Unternehmen zu Beginn nächsten Jahres den Versicherungsdienst Marquez + Ehmig mit Sitz in Mühlheim am Main. Marquez + Ehmig ist auf Gewerbekunden spezialisiert und bietet Spezialkonzepte für Gastronomie-Franchise-Unternehmen sowie für mittelgroße Flughäfen an.

Die Übernahme sei, so Policen Direkt Geschäftsführer Ernesto Knein, ein weiterer Schritt, mit dem man eine Maklergruppe für den deutschen Mittelstand aufbauen und gleichzeitig die Präsenz in der Rhein-Main Region stärken wolle.

Das fünfköpfige Team und der Standort sollen erhalten bleiben und ausgebaut werden. Während Geschäftsführer Francisco Marquez weiterhin in seinem Amt bleiben wird, werde Geschäftsführer Gerold Ehmig in den Ruhestand gehen, dem Unternehmen aber weiterhin verbunden bleiben. „Mit der Entscheidung haben wir einen für uns wichtigen Schritt in eine strukturierte Unternehmensnachfolge gemacht und sowohl den Fortbestand unseres Maklerhauses am aktuellen Standort als auch die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter gesichert“, heißt es seitens der Geschäftsführer der Marquez + Ehmig GmbH Versicherungsmakler.

Policen Direkt machte in der Vergangenheit nicht nur durch die Übernahme von Versicherungsmaklern von sich reden. Das Unternehmen kauft auch immer mehr Bestände von Maklern. Im vergangenen Jahr waren es 72 Bestände mit einem Courtagevolumen von knapp vier Millionen Euro. Die Frankfurter sind mittlerweile an elf Standorten deutschlandweit vertreten und beraten – nach eigenen Angaben – über 19.000 Kunden.

Die Marktkonsolidierungen nehmen kaum Wunder, denn: „Größe entwickelt sich zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor“, erklärte jüngst die PoolRadar-Chefin Sabine Brunotte im procontra-Interview angesichts der Bewegungen und Übernahmen auf dem Maklerpoolmarkt. Zwar handelt es sich bei Policen Direkt laut Eigenbeschreibung dezidiert nicht um einen Maklerpool, sondern um einen Versicherungsvermittler, der die Bestände eigenmächtig betreut und keinen Pool damit beauftragt. Doch nehme das Unternehmen gegenüber dem Maklerpartner die Rolle eines Pools ein. „Für kleine Player wird die Luft dünn – auch ohne Restriktionen bei der Vergütung“, beobachtet Brunotte. Kleinere Unternehmen sollten sich rechtzeitig fragen, ob und warum sie unabhängig bleiben wollen. Und ob ihre Kraft dafür reicht. „Denn Makler zu gewinnen und zu halten, fällt schwer, wenn große Mitbewerber mit kostenlosen Services und attraktiven IT-Lösungen punkten“, so die Expertin.