Schadenfall der Woche
Ein Hoch auf unseren Busfahrer. Moment – auf diesen einen eventuell nicht. Denn in Berlin steht derzeit ein ehemaliger Busfahrer wegen Versicherungsbetrug vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann und zwei Komplizen vor, die Versicherung der Berliner Verkehrs Betriebe (BVG), die Haftpflichtgemeinschaft Deutscher Nahverkehrs- und Versorgungsunternehmen, um rund 90.000 Euro betrogen zu haben. Das berichtet die Berliner „B.Z.“.
Für ihre Betrügereien sollen die drei Männer auf folgende Masche zurückgegriffen haben: Einer von ihnen, ein Busfahrer, soll auf seinen Touren durch die Stadt regelmäßig mit geparkten Luxus-Autos zusammengestoßen sein. Insgesamt fünfmal soll es laut Anklage der Staatsanwaltschaft gescheppert haben. Mit Gefälligkeitsgutachten wurden die Schadensummen in die Höhe getrieben. So soll ein Unfall mit einem AMG-Mercedes, der beim Bus für einen Schaden in Höhe von 105 Euro sorgte, beim Sindelfingener Nobel-Boliden einen Schaden von über 42.000 Euro verursacht haben.
Das erste Mal knallte es 2016. Nachdem die Versicherung zahlte, soll ein Kompagnon des Busfahrers auf „Kundenakquise“ gegangen sein, berichtet „t-online“. Wer also wollte, konnte seinen sorgsam platzierten Wagen vom Bus rammen lassen.
Als irgendwann bemerkt wurde, dass sich sämtliche Unfälle bei Leerfahrten des Busses ereignet hatten, flog der Betrug auf.
Noch haben sich die drei Beschuldigten nicht zu den Vorwürfen geäußert. Am 15. November wird der Prozess vor dem Berliner Amtsgericht fortgesetzt.