Schadenfall der Woche

Christiano Ronaldo droht Milliardenstrafe wegen NFT-Werbung

Der Fußballstar hatte für eine NFT-Kollektion der skandalträchtigen Kryptobörse Binance geworben. Der Kurs rutsche in den Keller. Es ist nicht das erste Mal, dass Privatinvestoren durch Anlagetipps von Berühmtheiten viel Geld verlieren.

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16:12 Uhr | 01. Dezember | 2023
Christiano Ronaldo droht Milliardenstrafe wegen NFT-Werbung

Der portugiesische Fußballer Christiano Ronaldo hatte für NFTs der weltgrößte Kryptobörse Binance geworben. Jetzt verklagen Privatanleger den Fußballstar auf Schadenersatz.

| Quelle: procontra

Immer wieder wird vor Finfluencern und Kryptowährungen gewarnt. Die einen werben nicht immer im Sinne der Anleger, die anderen sind volatil und undurchschaubar gleichermaßen. Die Kombination aus beiden, Influencer, die für digitale Währungen werben, kann zu einem Totalverlust auf Investorenseite führen, wie das aktuelle Beispiel Christiano Ronaldo zeigt.

Der portugiesische Fußballer hatte für NFTs der weltgrößte Kryptobörse Binance geworben. Zur Erinnerung: Die US-Justiz wirft dem Handelsplatz für digitale Währungen vor, gegen Geldwäschegesetze verstoßen zu haben. Das Unternehmen muss nun Strafen in Höhe von umgerechnet knapp vier Milliarden zahlen. Außerdem wird Binance für die kommenden drei Jahre unter Aufsicht gestellt.

Nun bezeichnen Anleger die Werbung durch den Fußballstar laut Medienberichten als „irreführend und ungesetzlich“ und haben in Florida eine Sammelklage eingereicht. Sie fordern mindestens eine Milliarde Dollar Schadenersatz, da Ronaldo seinen Ruhm eingesetzt habe, um Anleger zur Investition in seine NFT-Kollektion „CR7“ zu bringen. Tatsächlich hatte er bei der Ankündung zu den Token erklärt, Fans würden damit nun für all die Jahre ihrer Unterstützung belohnt werden. Laut BBC erklärte er: „Wir werden das NFT-Spiel verändert und Fußball auf ein neues Level heben.“

Die Preise der „einzigartigen“ digitalen Sammelbildchen, die vor einem Jahr aufgelegt worden waren, bewegten sich zwischen knapp 80 und 10.000 Dollar. Darauf zu sehen war Ronaldo selbst in populären Momenten seines Lebens. Das Problem: Ein Jahr später rutsche der Kurs ab und lag bei einem Dollar. 

Die Argumentation der Klageschrift: Der Betrug von Binance mit dem Verkauf nicht registrierter Wertpapiere hätte keinen solchen Umfang erreichen können ohne die Unterstützung von wohlhabenden, mächtigen und anerkannten Organisationen und Berühmtheiten – wie Ronaldo. Die Kläger führen als Beleg den Anstieg von Online-Suchanfragen mit dem Stichwort „Binance“ an, die mit der Werbung durch das kickende Testimonial um 500 Prozent zugenommen hatten.

Zudem hätte der Fußballer die Höhe des Werbedeals offenlegen müssen. Tatsächlich erklärte der Vorsitzende der US-Börsenaufsicht, Gary Gensler, dass Prominente die Werbeeinnahmen für Wertpapiere transparent darstellen müssen. „Wenn Prominente Investitionsmöglichkeiten empfehlen, einschließlich Krypto-Asset-Wertpapiere, sollten Anleger sorgfältig prüfen, ob die Investitionen für sie geeignet sind. Und sie sollten wissen, warum Prominente diese Empfehlungen abgeben“, so Gensler.

Dass die Kassandrarufe vor derlei Werbemaßnahmen verhallen, zeigt sich immer wieder. So hatte Reality-TV-Star Kim Kardashian für EthereumMax, ein hochspekulativse Krypto-Token, geworben. Kurze Zeit später rauschte der Kurs der Digitalwährung um 97 Prozent in den Keller. Die Folge auch hier: geprellte Anleger, die auf Schadenersatz klagen.