Discounter geht neue Wege

In Australien verkauft Aldi jetzt auch Versicherungen

Einfach und günstig. Frei nach diesem Motto verkauft die Supermarktkette Aldi in ihren australischen Filialen jetzt auch Versicherungen. Ein geplanter Vertrieb in Deutschland war 2008 gescheitert.

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13:06 Uhr | 06. Juni | 2024
Ein Mann zeigt auf einen Computer. Auf dem Bildschirm ist Aldi Insurance zu lesen.

Auf seiner australischen Webseite wirbt Aldi jetzt auch für den Verkauf von Versicherungen.

| Quelle: Screenshot aldiinsurance.com.au

Seit 2001 ist die Aldi-Gruppe auch auf dem australischen Markt aktiv und fährt dort aktuell einen aggressiven Expansionskurs. Die Zahl der Filialen beläuft sich mittlerweile auf gut 600. Jetzt bietet der Discounter in Down Under auch Versicherungen an. Die Produkte – eine Kfz-, eine Wohngebäude- und eine Hausratversicherung – firmieren unter dem Namen Aldi Insurance und werden in Kooperation mit australischen Versicherungspartnern vertrieben.

Angebot in 3 Minuten

Auf seiner Website wirbt das Unternehmen damit, dass sich Kunden innerhalb von drei Minuten online ein Angebot einholen können. Darüber hinaus seien die Policen einfach, transparent und vor allem preisgünstig. Man mache bei der Prämiengestaltungen bewusst auch keine Unterschiede zwischen Bestands- und Neukunden. „Wie bei unseren Lebensmitteln wollen wir unseren Kunden in einer Zeit steigender Lebenshaltungskosten qualitativ hochwertige Produkte zum bestmöglichen Preis anbieten“, betont Rodney Balech, der australische Aldi-Chef.

„Bärendienst für Kunden“

In Deutschland hatte Aldi bereits im Jahr 2008 versucht, in Kooperation mit der Signal Iduna ins Versicherungsgeschäft einzusteigen. Nach Protesten des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) hatte man von dem Vorhaben jedoch schnell wieder Abstand genommen. In einer BVK-Stellungnahme hieß es damals: „Mit diesen Plänen zur Verramschung von Versicherungen hätte Aldi seinen Kunden einen Bärendienst erwiesen. Denn Versicherungen sind im Unterschied zu Kaugummi und Chips hochkomplex und beratungsintensiv.“