Provisionsverbot?! Politiker beziehen Stellung
Kaum ein Thema wühlt die Maklerschaft so auf, wie die Debatte um ein Provisionsverbot. Befürworter setzen Provisionen meist gleich mit einem Interessenkonflikt beim Berater, Gegner mahnen mit Blick auf Großbritannien und die Niederlande auf die Folgen in der Bevölkerung, wenn sich die Masse eben keine Honorarberatung leisten kann oder will.
Zur bevorstehenden Landtagswahl in Bayern bat procontra die Vertreter der Parteien sich unter anderen zu diesem Thema zu positionieren und ihre Ansichten zu verteidigen. Erwartungsgemäß herrschte kein Konsens bei der Frage und die Debatte kochte hoch. Tim Pargent (Grüne) ist sich sicher, „dass der Fehlanreiz zwischen Provisionszahlung und einer neutralen Beratung nicht aufgelöst werden kann“. SPD-Mann Michael Schrodi lehnte ein pauschales Verbot zwar ab, beklatschte aber dennoch ein Teilverbot, wie es für beratungsfreie Geschäfte durch die Kleinanlegerstrategie angedacht ist“.
Auf das Kontra zu diesen Aussagen musste man nicht lange warten. CSU-Vertreterin Silke Launert fragte ihren „Grünen-Kollegen“, ob er denn tatsächlich glaube, dass eine alleinerziehende Mutter, die eine Vorsorgeberatung sicher nötig hätte, in der Lage ist, ein Honorar für eben jene zu zahlen. In der Folge bliebe ein Großteil der Bevölkerung eben ohne Beratung – die bittere Quittung bekäme sie zum Renteneintritt.
Komplette Debatte hier verfolgen
Der Polittalk zu (Über-) Regulierung der Vermittler, Provisionsverbot und Altersvorsorge
In der Debatte ging es außerdem schwerpunktmäßig um eine (Über)Regulierung der Vermittlerschaft und die Pläne, die Altersversorgung in Deutschland zu stärken.
Zum Format
Folgende Parteien wurden angefragt: CSU, SPD, Grüne, Freie Wähler, FDP und die AfD. Im Vorfeld wurden Fragen der Vermittler unter anderen zu den Themen „Regulierung“, „Provisionsverbot“ und „Zukunft der Altersvorsorge“ gesammelt und an die Vertreter der Parteien herangetragen.