Finanzminister Lindner
Investitionen in die Rüstungsindustrie sind im Zuge des Ukraine-Kriegs aus dem Schatten getreten. Neben der deutlichen Zunahme EU-weiter staatlicher Bemühungen für die Produktion von Waffen und Munition würden die Rüstungskonzerne gerne auch vermehrt Gelder privater Investoren erhalten. Dieses Thema verstärkt anzugehen, dazu forderte Bundesfinanzminister Christian Lindner am Wochenende auf der Münchener Sicherheitskonferenz Versicherungsunternehmen, Banken und Fondsanbieter auf.
„Regulatorische Hürden in der EU und Deutschland werden wir abbauen“, wird Lindner in einer Meldung von Reuters/SZ zitiert. Dadurch sollen Investitionen in die Rüstungsindustrie erleichtert werden. Dem Bericht zufolge sprach er sogar von einer „zweiten Zeitendwende“, die nötig sei, damit die Rüstungsindustrie die Investitionen erhalte, die angesichts der Sicherheitslage in Europa nötig seien. Zuvor hatten auf der Konferenz auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Verteidigungsminister Boris Pistorius betont, dass ein Ausbau der Kapazitäten nötig sei.
Daran knüpfte Lindner an: „Zugleich gibt es die klare Botschaft, dass die Bundesregierung hinter diesem Sektor steht. Banken, Versicherungen und Fonds sollten Engagements nicht mehr scheuen, weil sie um ihr Bild in der Öffentlichkeit fürchten.“
Es gibt erste Anzeichen, dass Rüstungsinvestitionen für Privatanleger wieder attraktiver und vor allem moralisch vertretbar werden. Beispielsweise hatte der ETF-Anbieter Han-etf bereits im vergangenen Sommer einen neuen Rüstungs-ETF aufgelegt. Die Versicherungsbranche hingegen hatte sich in diesem Bereich bislang sehr zurückhaltend gezeigt.