AfW, Votum, Frida: Befürworter von Open Finance beschließen Charta
Der AfW Bundesverband Finanzdienstleistung, der Votum Verband, die Frida (Free Insurance Data Initiative) und Tech Quartier, Fintech Community Frankfurt GmbH, haben die „German Open Finance Charta 2025“ initiiert und wollen so geschlossen gegenüber der EU auftreten, wenn es um die FIDA-Verordnung geht. „Innerhalb kürzester Zeit konnten wir fünf namhafte Initiativen und Verbände und 18 Unternehmen und Einzelpersonen für die Charta gewinnen“, heißt es in einer Meldung der Initiatoren.
In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Zweifel gegeben, ob die Verhandlungen zur Financial Data Access (FIDA)-Verordnung durch die EU-Kommission wieder aufgenommen werden. Laut AfW scheinen diese aber nun ausgeräumt. Die Verhandlungen zur Financial Data Access (FIDA)-Verordnung sollen voraussichtlich am 1. April 2025 beginnen. Der AfW Bundesverband Finanzdienstleistung begrüßt diesen Fortschritt und setzt sich für eine praxisgerechte Umsetzung ein – das soll aus Sicht des Verbandes Innovation und Wettbewerb fördern.
Die Initiatoren der neuen Charta sehen vor allem die positiven Effekte, die FIDA mit sich bringen könnte: FIDA werde es ermöglichen, effizienter zu beraten, individuellere Finanzlösungen zu entwickeln und den Zugang zu relevanten Kundendaten zu erleichtern, heißt es in einer Meldung.
Vermittler noch unzureichend informiert
Standardisierte Schnittstellen sollen den Austausch mit Versicherern, Banken und anderen Finanzdienstleistern vereinfachen. Viele Vermittler sind laut AfW mit dem Thema noch kaum vertraut. Laut aktuellem AfW-Vermittlerbarometer haben 38 Prozent der unabhängigen Vermittler noch nie von Open Finance oder FIDA gehört, weitere 34 Prozent fühlen sich schlecht informiert. Nur eine kleine Minderheit von 13 Prozent fühlt sich ausreichend vorbereitet.
BVK sieht FIDA kritisch wegen erhöhtem Aufwand
Doch unter anderem der BVK sieht die FIDA-Verordnung auch kritisch. Das Projekt sei nicht zu unterschätzen. Es stelle die gesamte Finanz- und Versicherungsindustrie vor nicht zu unterschätzende und größtenteils unnötige Aufgaben der Datenaufbereitung, -bereitstellung und -weitergabe und verursacht somit hohe Kosten.
Der BVK kritisiert insbesondere, dass eine politisch nicht überzeugende Regulatorik eine Datenweitergabe von Risiko- und Vertragsdaten verursacht, deren Zielsetzung seitens der Initiatoren zu keinem Zeitpunkt überzeugend erklärt werden konnte. Versicherungsvermittlern würden zudem zusätzliche Arbeiten und Mühen auferlegt, ihre Kunden- und Maklerverwaltungsprogramme FIDA-konform einzurichten.