8 Hausratversicherer wuchsen 2022 fünfstellig beim Vertragsbestand
An Weihnachten steigt die Brandgefahr – hierauf weist der Versichererverband GDV regelmäßig kurz vor den Festtagen hin. 6.000 zusätzliche Brände verzeichneten die Versicherer im vergangenen Jahr. Vor allem in Flammen aufgehende Adventskränze oder querfliegende Raketen zum Jahreswechsel treiben über die Feiertage die Schaden-Statistik nach oben.
Die regelmäßige Mahnung dient zugleich auch als Vertriebsimpuls. Schließlich wollen die teuren Geschenke zu Weihnachten auch entsprechend versichert sein. Offenbar mit Erfolg: Die Zahl der Hausratversicherungen stieg über die vergangenen Jahre deutlich an, von 24,9 im Jahr 2000 auf 27,2 Millionen Verträge im vergangenen Jahr. Im Vergleich zu 2021 war das abermals ein Zuwachs von 100.000 Verträgen. Auch die wieder zunehmenden Einbruchzahlen dürften ihren Teil dazu beigetragen haben.
22 Versicherer bauen Bestand aus
Dieser Trend spiegelt sich auch im aktuellen Branchenmonitor Hausratversicherung der V.E.R.S. Leipzig GmbH, der die größten 50 Hausratversicherer (Marktabdeckung: 91 Prozent) abbildet. So stieg die durchschnittliche Zahl an Hausrat-Verträgen im Bestand der 50 Versicherer von 494.662 im Jahr 2021 auf 497.765 Verträge im vergangenen Jahr.
Von dieser Entwicklung haben jedoch nicht alle Versicherer im selben Maße profitiert. Nur 22 Versicherer konnten ihren Vertragsbestand ausbauen. Das bedeutet im Umkehrschluss: 28 Versicherer büßten Verträge ein.
Unter den Gewinnern gab es acht Unternehmen, bei denen der Vertragsbestand gleich fünfstellig zulegte – interessanterweise sind es in der Mehrzahl die Unternehmen, die auch von 2020 auf 2021 deutlich mehr Kunden von sich zu überzeugen wussten.
Hierunter befindet sich beispielsweise auch die Ammerländer Versicherung wieder. Verzeichnete diese im vergangenen Jahr das höchste Vertragswachstum, konnten die Norddeutschen auch in diesem Jahr deutlich zulegen. Mit einem Bestandszuwachs von 35.975 Verträgen lag die Ammerländer Versicherung in diesem Jahr auf Platz 3 – zumindest dann, wenn man die unterschiedlichen Gesellschaften der HUK-Coburg VVaG, Allgemeine, HUK24) zusammenzählt. Geht man noch weiter in der Zeit zurück, fällt das Vertragswachstum noch deutlich aus. So hatte die Ammerländer 2017 noch 443.444 Verträge in ihren Büchern – 2022 waren es bereits 759.358. Damit konnte die Ammerländer die Württembergische verdrängen und ist mittlerweile der zwölftgrößte Hausrat-Versicherer in Deutschland.
Die Haftpflichtkasse konnte von 2017 bis 2022 ihren Bestand sogar mehr als verdoppeln. Mit 556.002 Verträgen haben die Roßdorfer wesentlich mehr Verträge in ihrem Bestand als noch 2017 (275.827). Auch gegenüber 2021 wuchs der Bestand noch einmal deutlich, um insgesamt 34.792 Hausratversicherungen.
Die meisten Verträge konnte im vergangenen Jahr die HUK-Coburg hinzugewinnen – zumindest dann, wenn man die unterschiedlichen Gesellschaften der Gruppe zusammenzählt. Insgesamt wuchs der Vertragsbestand um 72.992 Hausratversicherungen. Das größte Vertragswachstum verzeichnete dabei der Direktversicherer der Gruppe, die HUK24. Diese hatte Ende 2022 insgesamt 422.503 Verträge und somit 35.178 mehr als noch ein Jahr zuvor im Bestand.
Welche Versicherer ihren Bestand sonst noch merklich stärken konnten, entnehmen Sie der untenstehenden Tabelle.
Die Versicherer mit dem größten Vertragszuwachs
Versicherer | Vertragsbestand 2021 | Vertragsbestand 2022 | Vertragszuwachs |
HUK Coburg (Allgemeine, VVaG + HUK24) | 2.983.608 | 3.056.600 | 72.992 |
Allianz | 2.696.688 | 2.758.477 | 61.789 |
Ammerländer | 723.383 | 759.358 | 35.975 |
Haftpflichtkasse | 521.210 | 556.002 | 34.792 |
LVM | 956.478 | 977.155 | 20.677 |
Barmenia | 183.689 | 200.661 | 16.972 |
Bayerische | 129.444 | 143.414 | 13.969 |
WGV | 226.946 | 238.154 | 11.208 |