Weltweite Versicherungsplattform geplant

Deutsche Milliardärsfamilie setzt stärker auf Versicherungen

Die Familie Reimann investiert über ihre Beteiligungsholding JAB verstärkt in Versicherungen. Vor allem das Geschäft mit Tierversicherungen gilt als lukrativ und soll weiter ausgebaut werden.

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13:05 Uhr | 14. Mai | 2024
Katze jagt einen Schmetterling

Tierversicherungen wird enormes Potenzial nachgesagt.

| Quelle: Nataba

Tierversicherungen wird ein enormes Potenzial nachgesagt. So groß, dass nun auch die JAB Holding, die Beteiligungsgesellschaft der deutschen Milliardärsfamilie Reimann, diesen Geschäftsbereich weiter ausbauen will.

Wie die in Luxemburg ansässige Gesellschaft am Montag mitteilte, soll das Geschäft mit Versicherungen im eigenen Investmentportfolio, das derzeit Beteiligungen im Wert von rund 50 Milliarden Dollar umfasst, zukünftig gestärkt werden. Die JAB Holding ist unter anderem an der amerikanischen Donut-Kette Krispy Kreme und am Kaffeehersteller JDE Peet’s (Jacobs, Tassimo) beteiligt.

Bereits in der Vergangenheit hatte die JAB Holding massiv in den Geschäftszweig Versicherungen investiert. In Deutschland wurden 2022 sämtliche Anteile an der Agila Tierversicherung AG von der Wertgarantie Gruppe erworben. Ziel sei es, teilte JAB am Montag mit, eine globale Versicherungs-Plattform aufzubauen.

Gewinne von 3 Milliarden Dollar

Das Geschäft mit Tierversicherungen ist für JAB aber offenbar wohl nur der Anfang: „Die Haustierversicherung, die an der Schnittstelle zwischen Konsumgütern und Versicherungen steht, war für JAB ein natürlicher erster Schritt in die Versicherungsbranche“, lässt sich Frank Engelen, geschäftsführender CFO bei JAB, in einer Pressemitteilung zitieren.

JAB hat nach eigenen Angaben bereits über die vergangenen Jahre einen der weltweit führenden Haustierversicherer aufgebaut. Über Beteiligungen an Independence Pet Holdings und der Pinnacle Pet Group sei man mittlerweile in 10 Ländern aktiv und erwarte für 2024 Erlöse in Höhe von drei Milliarden Dollar. 

Die JAB Holding ist dabei nicht das einzige Unternehmen, das im Geschäft mit Tierversicherungen großes Potenzial wittert. Neben Start-ups wie dem schwedischen Unternehmen Lassie oder dem Berliner Insurtech Panda buhlen auch etablierte Versicherer wie die Hanse-Merkur um Kunden. Deren Chef Eberhard Sauter hatte erst vor kurzem verkündet, mit dem Hamburger Versicherer führender Tierversicherer in Europa werden zu wollen.