Polizeiliche Kriminalstatistik

Wo Fahrraddiebe besonders häufig zuschlagen

Fahrraddiebe sorgten im vergangenen Jahr für einen Rekordschaden bei den Versicherern. Wo Drahtesel besonders in Gefahr sind, zeigt ein Blick in die Polizeiliche Kriminalstatistik.

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12:07 Uhr | 26. Juli | 2024
Grafik eines Fahrraddiebs

Fahrraddiebe sind im gesamten Bundesgebiet unterwegs, vor allem in Studentenstädten ist das Diebstahlrisiko hoch.

| Quelle: BRO Vector

Ob Gelegenheitstäter oder professionelle Banden: Fahrraddiebe haben im vergangenen Jahr einen Rekordschaden für die Versicherer verursacht. Insgesamt 160 Millionen Euro zahlten die Versicherer für gestohlene Drahtesel im vergangenen Jahr – das waren zehn Millionen Euro mehr im Vorjahr und 50 Millionen mehr als vor zwei Jahren.

Die höheren Leistungsausgaben sind vor allem darin begründet, dass die geklauten Fahrräder immer hochpreisiger sind. So kostet ein gutes E-Bike gut und gerne mal 3.000 Euro. 

Die Zahl der Fahrraddiebstähle blieb laut GDV im Vergleich mit 150.000 auf dem Niveau des Vorjahres. Doch wo machten Fahrraddiebe im vergangenen Jahr besonders häufig Beute?

Die meisten Fahrräder wurden laut Polizeilicher Kriminalstatistik im vergangenen Jahr in Berlin gestohlen: 28.754 verzeichnet hier die Statistik – das ist fast doppelt so viel wie in Hamburg, das bei den absoluten Fallzahlen auf dem zweiten Rang liegt. Stellt man die Zahl der Fahrraddiebstähle nun aber in Relation zur Einwohnerzahl, lässt sich sagen: In anderen Städten ist das Diebstahlsrisiko höher.

Starker Anstieg in Freiburg und Cottbus

Ein Blick in die Statistik zeigt dabei, dass in der Mehrheit der Diebstahl-Hochburgen die Zahl der Fahrraddiebstähle im Vergleich zu 2022 deutlich zugenommen hat. Vor allem in Freiburg im Breisgau sowie in Cottbus schoss die Zahl der Diebstähle je 100.000 Einwohner merklich in die Höhe. In der Stadt in der Lausitz ist das Diebstahlrisiko damit jetzt auch am höchsten: Hier kommen auf 100.000 Einwohner insgesamt 1.400 Fahrraddiebstähle. Angesichts einer Aufklärungsquote von 7,8 Prozent dürfte sich kaum eines der Opfer große Hoffnungen machen, dass sein Fahrrad wiedergefunden wird.

Es gibt natürlich auch erfreuliche Entwicklungen: So verzeichneten Speyer und Neumünster – im Jahr 2022 mit jeweils über 1.000 Diebstählen je 100.000 Einwohnern – einen deutlichen Rückgang bei Fahrraddiebstählen. In Neumünster sank die Häufigkeitszahl von 1.020 Diebstählen je 100.000 Einwohner von 1.020 auf 796, in Speyer gar von 1.048 auf 691.

Die Hochburgen der Fahrraddiebe entnehmen Sie der unten stehenden Tabelle.

Stadt/ Kreis

Anzahl erfasste Fälle 2023

Häufigkeitszahl (erfasste Fälle je 100.000 Einwohnern) 2023

Häufigkeitszahl 2022

Cottbus

1.393

1.400

1.090

Münster

3.725

1.161

1.324

Freiburg

2.695

1.141

849

Bremen

5.924

1.040

935

Magdeburg

2.301

961

1.103

Kassel

1.938

949

786

Leipzig

5.646

916

977

Osnabrück

1.508

901

797

Halle (Saale)

2.140

884

775

Kiel

2.186

882

821

Oldenburg (in Oldb.)

1.461

845

724