PIM Gold: Was der Insolvenzverwalter nun rät

Vom PIM Gold-Skandal sollen nun deutlich mehr Anleger betroffen sein als erste Schätzungen vermuten ließen. Jetzt ist ein Insolvenzverwalter am Ruder und gibt Tipps für Betroffene. Derweil wurde ein weiterer Teil des verschwundenen Goldes gefunden.

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11:10 Uhr | 08. Oktober | 2019
Im Anleger-Skandal um PIM Gold wurde ein weiterer Teil des verschwundenen Goldes gefunden. Der Großteil fehlt aber weiterhin. Nun ist ein vorläufiger Insolvenzverwalter am Ruder und gibt Tipps für Betroffene.

Im Anleger-Skandal um PIM Gold wurde ein weiterer Teil des verschwundenen Goldes gefunden. Der Großteil fehlt aber weiterhin. Nun ist ein vorläufiger Insolvenzverwalter am Ruder und gibt Tipps für Betroffene. Bild: Pixabay

„Mein Team und ich werden in den nächsten Wochen und Monaten das Unternehmen detailliert begutachten. Als Vertreter der Gläubiger ist es mein oberstes Ziel, dass die Anleger von ihrem Vermögen so viel wie möglich zurückerhalten“, erklärte Rechtsanwalt Dr. Renald Metoja. Anfang Oktober wurde der Jurist von der Kanzlei Eisner Rechtsanwälte aus dem Baden-Württembergischen Lauda-Königshofen zum vorläufigen Insolvenzverwalter von PIM Gold bestellt.

Kurz zuvor hatten die Gold-Handelsgesellschaft PIM Gold GmbH und ihre Vertriebsgesellschaft, die Premium Gold Deutschland GmbH, den Insolvenzantrag gestellt. Dem vorausgegangen war eine Razzia in den Räumlichkeiten der Firma im Hessischen Heusenstamm, bei der auch der Geschäftsführer von PIM Gold festgenommen wurde uns seitdem in Untersuchungshaft sitzt. Die Ermittler vermuten ein Schneeballsystem, da in den Lagern auch große Mengen Gold fehlen, das eigentlich ausgeliefert werden müsste.

Laut Metojas bisherigen Erkenntnissen sind zwischen 8.000 und 10.000 Anleger von dem mutmaßlichen Betrug betroffen. PIM Golds Angebot hatte sich hauptsächlich an Kleinanleger gerichtet. Von ihnen müsste zurzeit aber niemand Sorge haben, irgendwelche Fristen zu versäumen, erklärt der vorläufige Insolvenzverwalter. Sobald die Gläubiger ihre Forderungen anmelden können, werden sie über verschiedene Kanäle informiert, heißt es von Seiten der Kanzlei. Dies dürfte in etwa zwei Monaten der Fall sein. Dann wird mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens gerechnet. Metoja und sein Team haben zudem erste Informationen für die Gläubiger hier in FAQ-Form beantwortet.

Weiteres Gold gefunden

Die Chance, dass alle Anleger zumindest nicht unerhebliche Anteile ihrer Investitionen zurückerhalten könnten, hat sich erst in dieser Woche verbessert. Medien- und Agenturberichten zufolge hat Metoja bestätigt, dass die Ermittler inzwischen rund 500 Kilogramm Gold (Wert aktuell ca. 22 Millionen Euro) sichergestellt haben. Das ist zwar – im Vergleich zu den Ergebnissen Mitte September – schon mehr als das Doppelte. Allerdings werden immer noch über 1,5 Tonnen des Edelmetalls vermisst.