Trotz Krise
Die Kfz-Sparte hat in den letzten Jahren kaum einen Versicherer glücklich gemacht. Der hauptsächliche Grund dafür sind die schnell stark gestiegenen Kosten für Material und Personal in den Werkstätten, bedingt durch weltweite Lieferkettenprobleme und die hohe Inflation. Ihren bislang messbaren Gipfel erreichte die Misere im Geschäftsjahr 2023, als keiner der 50 größten Kfz-Versicherer auf dem deutschen Markt (90 Prozent Marktabdeckung) in die Gewinnzone fahren konnte.
Die Folge waren marktweit kräftige Beitragserhöhungen. Inwiefern sich dadurch die Geschäftsergebnisse der Kfz-Versicherer verbessert haben, bleibt abzuwarten. Die Unternehmen kommen gerade erst nach und nach mit ihren Zahlen für 2024 aus der Deckung. Mehrere große Unternehmen, zuletzt unter anderem die Itzehoer, teilten aber bereits mit, dass schwarze Zahlen für die Kfz-Sparte wieder in Sichtweite sind.
Was die teils sehr unterschiedlich hohen Beitragssteigerungen der Anbieter aber auch bedingten, war eine sehr aktive Kfz-Wechselsaison im Jahr 2023. Viele Kunden suchten, sehr wahrscheinlich auch angetrieben durch knappere Geldbeutel in den Privathaushalten, nach günstigerem Schutz für ihr Auto. So kam es auch, dass 31 der 50 größten Anbieter ihre Vertragsbestände in der Kfz-Haftpflichtversicherung ausbauen konnten – das hat die V.E.R.S. Leipzig GmbH in ihrem Branchenmonitor Kfz-Versicherung aus den Geschäftsberichten zusammengetragen. Nur 19 Anbieter mussten Federn lassen, darunter auch mehrere sehr große Versicherungsunternehmen.
Aus umgekehrter Sicht ermöglichte die sehr aktive Wechselsaison mehreren Kfz-Versicherern auch enorme Vertragszuwächse, vielfach im fünfstelligen Bereich. Fünf Unternehmen konnten ihre Gesamtbestände (betrachtet wurde hier nur die Kfz-Haftpflichtversicherung) sogar um mehr als 100.000 Policen ausbauen. Um welche es sich dabei handelt, haben wir in der untenstehenden Bildergalerie zusammengefasst.