Häufig geht es nur um gesprungene Handy-Displays. Doch ein unglücklich verursachter Personen- oder Sachschaden kann für Menschen den finanziellen Ruin bedeuten. Dass man sich mit einer Privat-Haftpflichtversicherung (PHV) gegen dieses Risiko für relativ kleines Geld schützen kann, wissen immer mehr Leute. Denn laut einer Studie des Statistischen Bundesamtes ist die PHV die am weitesten verbreitete Komposit-Versicherung unter deutschen Haushalten. Das belegen auch die Zahlen des GDV: In den vergangenen 20 Jahren ist der Gesamtbestand in der Allgemeinen Haftpflichtversicherung von 37,8 auf 47,6 Millionen Verträge gestiegen.
Doch obwohl die PHV im Kern überall gleich ist, gibt es offenbar merkliche Unterschiede in Preis und Leistung. Anders lassen sich die alljährlichen Verschiebungen auf dem Markt nicht erklären. Denn während 32 der 50 größten Anbieter dem Trend folgen und in der Sparte wachsen konnten, mussten 17 von ihnen sinkende Bestände hinnehmen (Sonderfall Dialog wegen Generali-Bestandsübertragung). Das geht aus dem „Branchenmonitor Haftpflichtversicherung“ hervor, den die V.E.R.S. Leipzig GmbH zusammen mit dem Marktforschungsunternehmen Sirius Campus auf Basis der Unternehmensgeschäftsberichte erstellt hat.
Zwar wuchs der Anteil der 50 größten Haftpflichtversicherer (91 Prozent Marktabdeckung nach Beitragseinnahmen) von 41,2 Millionen Verträgen Ende 2018 auf 42,5 Millionen Ende 2019 und damit durchschnittlich um knapp 25.000 pro Unternehmen. Einige Anbieter konnten ihre Bestände aber noch deutlicher vergrößern. So verbuchten die folgenden neun PHV-Anbieter (siehe untenstehende Bilderstrecke) jeweils ein Plus von mehr als 30.000 Policen.
Generali und Ergo weisen zwar jeweils ein besonders hohes Vertragswachstum aus. Aufgrund von Bestandsübertragungen (Dialog und Ergo Direkt) sind diese Zahlen aber nicht direkt mit denen der anderen Anbieter vergleichbar.