Es wäre etwas übertrieben, die Haftpflicht-Sparte als „Cashcow“ zu bezeichnen. Doch verglichen mit der Kfz-Versicherung, mit der fast die Hälfte aller großen Anbieter seit Jahren Verlust macht, sind ihre Erträge schon recht ansehnlich. Bei rund 92 Prozent liegt die Combined Ratio laut GDV auf 10 Jahres-Sicht in der privaten Haftpflichtversicherung.
Bei einer gesamten Betrachtung (privates und gewerbliches Haftpflichtgeschäft) sieht die Gewinnquote sogar noch besser aus. Zumindest bei den 50 größten Haftpflichtversicherern auf dem deutschen Markt (Marktabdeckung: 91 Prozent). In jedem der letzten 6 Geschäftsjahre (2013 bis 2018) lag ihre Combined Ratio im Durchschnitt immer unter 90 Prozent. Über den gesamten Zeitraum waren es 86,6 Prozent.
Diese Werte hat die V.E.R.S. Leipzig GmbH in Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Beratungsunternehmen Sirius Campus in ihrer aktuellen Branchenmonitor-Studie ermittelt (Studie hier erhältlich). Dafür wurden unter anderem die Geschäfteberichte der 50 größten Haftpflicht-Anbieter durchleuchtet.
Im 6-Jahres-Durchschnitt offenbarten die Zahlenwerke bei 9 Versicherern eine Schadenkostenquote von über 100 Prozent. Diese sind:
Ganz anders sieht es dagegen bei den 8 Haftpflichtversicherern in unserer untenstehenden Bilderstrecke aus. Sie konnten über die letzten 6 Geschäftsjahre allesamt einen Combined Ratio von unter 75 Prozent erreichen. Das bedeutet, dass sie mit jedem verdienten Beitragseuro mindestens 25 Cent Gewinn gemacht haben.