Die Deutschen haben die Privat-Haftpflichtversicherung (PHV) längst als elementare Absicherung erkannt. Schließlich bietet sie – neben finanziellem Ausgleich bei kleineren Malheuren – auch Schutz bei hohen Personen- und Sachschäden, die ansonsten den finanziellen Ruin für die Privatperson und gegebenenfalls deren Familie bedeuten würden. Nicht umsonst ist laut GDV-Zahlen in den vergangenen 20 Jahren der Gesamtbestand in der Allgemeinen Haftpflichtversicherung von 37,8 auf 47,6 Millionen Verträge gestiegen.
Das belegt auch die Entwicklung bei den 50 größten Haftpflichtversicherern auf dem deutschen Markt (91 Prozent Marktabdeckung nach Prämieneinahmen). Etwa zwei Drittel von ihnen konnten ihre Vertragsbestände im Geschäftsjahr 2019 ausbauen und das um mehrere zehntausend Policen. Diese Daten haben die V.E.R.S. Leipzig GmbH und das Marktforschungsunternehmen Sirius Campus auf Basis der Unternehmensgeschäftsberichte für ihre gemeinsame Studie Branchenmonitor Haftpflichtversicherung zusammengetragen.
Die Studie gibt aber auch Auskunft darüber, welche Haftpflichtversicherer zum Geschäftsjahresende ein Minus in ihren Vertragsbeständen notieren mussten. So konnten zuletzt 17 der 50 größten Anbieter nicht von der herrschenden Haftpflicht-Nachfrage profitieren. Aufgrund dieser fällt die Anzahl der verlorenen Policen im Schnitt nicht so hoch aus wie in anderen Sparten, beispielsweise der Kfz-Versicherung. Somit verzeichneten nur sieben Haftpflichtversicherer einen Abgang von mehr als 5.000 Policen. Ein Unternehmen musste derweil in einem Jahr mehr als 50.000 Kunden ziehen lassen.