Diesen Haftpflichtversicherern liefen die meisten Kunden davon

Eigentlich ist die Privat-Haftpflichtversicherung eine Wachstumssparte. Doch etwa ein Drittel der 50 größten Anbieter musste im Geschäftsjahr 2019 einen Policenschwund verzeichnen. Ein Unternehmen verlor sogar über 50.000 Verträge.

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09:01 Uhr | 29. Januar | 2021
Einige Haftpflichtversicherer konnten von der anhaltenden Nachfrage nicht profitieren. Zwei Anbieter hatten zum Jahresende 2019 sogar mehr als 20.000 Policen weniger im Bestand. Bild: Adobe Stock/gearstd

Einige Haftpflichtversicherer konnten von der anhaltenden Nachfrage nicht profitieren. Zwei Anbieter hatten zum Jahresende 2019 sogar mehr als 20.000 Policen weniger im Bestand. Bild: Adobe Stock/gearstd

Die Deutschen haben die Privat-Haftpflichtversicherung (PHV) längst als elementare Absicherung erkannt. Schließlich bietet sie – neben finanziellem Ausgleich bei kleineren Malheuren – auch Schutz bei hohen Personen- und Sachschäden, die ansonsten den finanziellen Ruin für die Privatperson und gegebenenfalls deren Familie bedeuten würden. Nicht umsonst ist laut GDV-Zahlen in den vergangenen 20 Jahren der Gesamtbestand in der Allgemeinen Haftpflichtversicherung von 37,8 auf 47,6 Millionen Verträge gestiegen.

Das belegt auch die Entwicklung bei den 50 größten Haftpflichtversicherern auf dem deutschen Markt (91 Prozent Marktabdeckung nach Prämieneinahmen). Etwa zwei Drittel von ihnen konnten ihre Vertragsbestände im Geschäftsjahr 2019 ausbauen und das um mehrere zehntausend Policen. Diese Daten haben die V.E.R.S. Leipzig GmbH und das Marktforschungsunternehmen Sirius Campus auf Basis der Unternehmensgeschäftsberichte für ihre gemeinsame Studie Branchenmonitor Haftpflichtversicherung zusammengetragen.

Die Studie gibt aber auch Auskunft darüber, welche Haftpflichtversicherer zum Geschäftsjahresende ein Minus in ihren Vertragsbeständen notieren mussten. So konnten zuletzt 17 der 50 größten Anbieter nicht von der herrschenden Haftpflicht-Nachfrage profitieren. Aufgrund dieser fällt die Anzahl der verlorenen Policen im Schnitt nicht so hoch aus wie in anderen Sparten, beispielsweise der Kfz-Versicherung. Somit verzeichneten nur sieben Haftpflichtversicherer einen Abgang von mehr als 5.000 Policen. Ein Unternehmen musste derweil in einem Jahr mehr als 50.000 Kunden ziehen lassen.

Die Haftpflichtversicherer mit dem größten Policenschwund

Die SV Sparkassenversicherung Gebäudeversicherung AG musste das Geschäftsjahr 2019 mit 6.618 Haftpflicht-Policen weniger im Bestand beenden. Mit 1.071.764 Verträgen war sie zu diesem Zeitpunkt der 17.-größte Versicherer in dieser Sparte. Bild: GDV