Der geplante Verkauf der Generali Lebensversicherung an die Viridium Gruppe hatte letzten Sommer für viel Aufsehen gesorgt. Nun steht der Mega-Deal anscheinend kurz vor dem offiziellen Abschluss. Denn aus Sicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) liegen keine Gründe für eine Untersagung vor. Das teilte die Behörde gestern als Abschluss ihres Inhaberkontrollverfahrens mit.
Dieses hatte nun mehrere Monate angedauert. Dabei prüfte die BaFin unter anderem die Zuverlässigkeit des spezialisierten Abwicklers Viridium, sein Geschäftsmodell und seine Strukturen. Der Erwerber musste dabei insbesondere ein effektives Risikomanagement vorweisen und umfangreiche Berichtspflichten erfüllen. Im Kern dieses Inhaberkontrollverfahrens geht es darum, dass auch beim Verkauf eines LV-Bestands die Belange der Versicherten ausreichend gewahrt bleiben.
Davon zeigt sich die BaFin im Falle des bislang größten Run-off-Deals auf dem deutschen Markt (rund vier Millionen Policen) überzeugt. Auch bei der technischen und betrieblichen Umsetzbarkeit hat sie mit Blick auf Viridium keine Bedenken. procontra hatte im vergangenen Jahr über IT-Probleme bei Viridium berichtet. Wie das Unternehmen mitteilte, seien diese mittlerweile aber behoben worden.
Der Verkauf der Generali-Leben würde das Volumen von externen Run-offs in der Lebensversicherung in Deutschland mehr als verdreifachen. Seitens der Generali-Belegschaft und ihrer Betriebsräte hatte das Vorhaben einige Besorgnis hervorgebracht. Auch von anderen Teilnehmern der Branche wurden die Verkaufspläne kritisch beäugt. Dabei ging es auch um die Sorge, dass externe Bestandsabwicklungen das Vertrauen der Kunden in die Lebensversicherer schädigen könnten. Einige Anbieter gehen andere Wege und haben bereits einen Verkauf ihrer LV-Policen ausgeschlossen.