Leere Kassen bei der Sparkassen Pensionskasse

In der Bilanz der Sparkassen Pensionskasse klafft ein Loch in Höhe von 280 Millionen Euro. Diese müssen die Anteilseigner nun zuschießen, sonst wären 350.000 Betriebsrenten in Gefahr.

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13:07 Uhr | 28. Juli | 2020
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Die Sparkassen Pensionskasse in Köln ist in finanzielle Schieflage geraten. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung klafft in der Bilanz der Pensionskasse ein Loch in Höhe von 280 Millionen Euro, dass nun von den Anteilseignern der Sparkassen-Finanzgruppe gestopft werden muss. Laut Zeitungsbericht wird die Hälfte der Summe von der Deka Bank zur Verfügung gestellt, der Rest muss von den übrigen Anteilseignern, unter anderem der Versicherungskammer München sowie der Provinzial, zugeschossen werden.  

Zu den Ursachen zitiert die Zeitung einen anonym bleibenden Insider: „Die Schieflage der Sparkassen Pensionskasse hat ihren Hintergrund nicht in individuellen Management-Fehlern, sondern in den niedrigen Zinsen.“ Die Sparkassen Pensionskasse ist nicht die einzige Pensionskasse, die von der aktuellen Zinslage schwer gebeutelt wird. Laut Angaben der Finanzaufsicht BaFin stehen derzeit 36 Pensionskassen unter „Manndeckung“ bzw. "intensivierter Aufsicht", wie es die BaFin nun formuliert. „Die bAV wird derzeit durch die niedrigen Zinsen auf eine harte Probe gestellt“, erklärte Dr. Frank Grund, Exekutivdirektor Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht bei der BaFin.  

Mehrere Pensionskassen mussten in der jüngeren Vergangenheit ihr Neugeschäft einstellen und werden nur noch abgewickelt. Einzelne Kassen mussten zudem ihre Leistungen zurückschrauben. Laut Angaben der Bundesregierung kürzten bereits sieben Kassen zuletzt ihren Rentenfaktor. Bei diesen handelt es sich um

Bei vier weiteren Kassen werden entsprechende Anträge derzeit geprüft – deren Namen bleiben bislang jedoch unter Verschluss.  

Ohne die Finanzspritze bei der Sparkassen Pensionskasse wären die Betriebsrenten von knapp 350.000 weiteren Rentnern gefährdet. Die Pensionskasse verwaltete nicht die Betriebsrenten der Sparkassen-Mitarbeiter, sondern von Angestellten kleiner und mittlerer Unternehmen, an die die Verträge über die Sparkassen bzw. die zur Sparkassen-Finanzgruppe gehörenden Versicherer verkauft worden waren.