Neue Kfz-Typklassen: Für welche Autos es 2021 teurer wird

Eine höhere Typklasse kann auch eine höhere Kfz-Versicherungsprämie bedeuten. Seit heute liegen die neuen Einstufungen des GDV vor. Ein Modell aus dem Hause Tesla schoss dabei den Vogel ab.

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11:09 Uhr | 17. September | 2020
Elektroautos aus dem Hause Tesla gelten als Fahrzeuge der Zukunft. Doch auch der aktuell höchste Anstieg bei den Kfz-Typklassen geht auf das Konto des US-amerikanischen Autobauers.

Elektroautos aus dem Hause Tesla gelten als Fahrzeuge der Zukunft. Doch auch der aktuell höchste Anstieg bei den Kfz-Typklassen geht auf das Konto des US-amerikanischen Autobauers. Bild: Pixabay

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat heute seine neue Typklassenstatistik vorgestellt. Diese gilt als unverbindliche Empfehlung, ihre Anwendung ist in der Versicherungsbranche aber Usus. Somit zeigt die Statistik relativ genau, für welche Fahrzeugmodelle Halter ab 01. Januar 2021 mit einer Anpassung der Typklasse bei ihrem Kfz-Versicherer rechnen können.

Für 10,7 Millionen zugelassene Fahrzeuge wird demnach das neue Jahr eine Veränderung bringen. Das sind knapp 26 Prozent der 41,3 Millionen Autos hierzulande. Mit einer höheren und damit teureren Typklasse müssen 6,1 Millionen Autofahrer rechnen. Das ist fast eine halbe Million weniger als im Vorjahr. Für 4,6 Millionen Fahrzeuge wird es hingegen tendenziell günstiger; das sind genauso viele wie 2019.

Vereinfacht gesprochen: Die Typklassen werden von der Höhe der Schäden beeinflusst, die einzelne Fahrzeugmodelle verursacht haben. Sie drücken damit quasi aus, wie „gefährlich“ ein bestimmtes Modell ist.

Beispiele für große Auf- und Abstufungen

Beispielsweise hat sich der Citroen C4 Aircross 1.6 in der Kfz-Haftpflichtversicherung um drei Typklassen auf 18 verschlechtert (niedrigste TK ist 10, höchste 25). Größter Verlierer ist der Tesla Model S. Er wurde in der Haftpflicht um vier Klassen auf TK 23 hochgestuft. In der Vollkaskoversicherung (niedrigste TK 10, höchste 34) ging es beispielsweise für den BMW 118i um drei Klassen nach oben auf die 24. In der Teilkaskoversicherung (niedrigste TK 10, höchste 33) stieg der Ford Focus STH 1.0 mit vier Typklassen am stärksten auf die 24.

In der Haftpflicht konnten sich die Modelle Seat Arona 1.5 und Skoda Karoq 2.0 TDI 4x4 am stärksten verbessern. Sie wurden um jeweils drei Typklassen besser eingestuft als im Vorjahr, beide nun auf TK 12. In der Vollkaskoversicherung verbesserte sich der Suzuki Jimny 1.5 Allrad mit fünf Klassen am stärksten (jetzt TK 18). In der Teilkaskoversicherung ging es für den Jaguar F-Type Roadster 3.0 und den Mazda 6 Kombi 2.0 jeweils drei Klassen nach unten (beide nun TK 26).

Eigene Typklasse erfahren

Über die letztendliche Höhe des Beitrags für die Kfz-Versicherung entscheiden viele verschiedene Faktoren. Dazu gehören zum Beispiel die Schadenfreiheitsklasse, der Fahrerkreis und noch etliche „weiche“ Rabatte wie Garage und Wohneigentum. Deshalb steht eine Erhöhung der Typklasse nicht automatisch für einen im nächsten Jahr höheren Kfz-Beitrag. Eine höhere Typklasse ist aber zumindest ein beitragserhöhender Faktor. Eine weitere Rolle spielen zum Beispiel auch die Kfz-Regionalklassen. Die neuen Regionalklassen für 2021 hat der GDV kürzlich veröffentlicht.

Die Typklassenstatistik des GDV umfasst rund 31.000 verschiedene Modelle. Wer seine voraussichtliche Typklasse für das Jahr 2021 erfahren möchte, kann dies über die eine Service-Internetseite des Gesamtverbands schnell und unkompliziert mit seinen Fahrzeugdaten herausfinden.