Neues im Westen: Mit der geplanten Fusion von Provinzial Rheinland und Provinzial Nordwest entsteht ein neues „Schwergewicht“ im Markt. Angesichts der nun erzielten Einigung hieß es, für Mitarbeiter, Vertriebe und Eigentümer würden sich „gute Chancen für eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft bieten.“
Aber nicht jeder will in den allgemeinen Jubelchor einstimmen. „Unserer Erfahrung nach gehen solche Fusionen mit Stellenabbau einher“, so Frank Fassin von ver.di gegenüber procontra. Fassin war Verhandlungsführer der Gewerkschaft und konnte Anfang des Jahres einen neuen Tarifvertrag erstreiten.
„Gerade in der Situation des Fusionsprüfungsprozesses ist dieser Tarifvertrag ein hartes Stück Arbeit gewesen, das aber im Ergebnis eine für die gesamte Versicherungswirtschaft wegweisende Vereinbarung ergeben hat.“ Für die rund 3.500 Beschäftigten der Provinzial NordWest gelten u.a. folgende Regelungen:
Allerdings steht dieser Tarifvertrag unter sogenanntem Fusionsvorbehalt. Für den Fall einer Fusion oder einer wesentlichen Änderung der Anteilseignerstruktur der PNW räumt der Tarifvertrag dem Unternehmen ein vorzeitiges Kündigungsrecht ein. Dies kann allerdings nur mit einer Frist von einem Jahr erfolgen und frühestens zum Ende Juni 2022.
Dass ver.di bei der kürzlich erfolgen Eigentümerversammlung nicht mit am Tisch saß, ist nicht ungewöhnlich, so Fassin gegenüber procontra. Das wird sich spätestens ändern, wenn die Details einer möglichen Fusion besprochen werden. Fassin rechnet damit gegen Ende März. Sein Verhandlungsziel ist dabei klar: eine Fusion soll es nur ohne Kündigungen geben.