Rating: Das sind die besten PKV-Vollkostentarife
Welcher PKV-Tarif passt zu den eigenen Bedürfnissen? Wie wichtig ist die Kostenübernahme für Krankentransporte und Chefarztbehandlung? Welche Bedeutung hat die Erstattung von Seh- und Hörhilfen? Wer sich privat krankenversichern will, braucht einen Überblick über die Flut der möglichen PKV-Tarife. Um Vermittlern und potenziellen Kunden die Orientierung zu erleichtern, hat das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) nun in einem Rating die PKV-Vollkostentarife von 20 Versicherern auf den Prüfstand gestellt, was einer Marktabdeckung von 92 Prozent entspricht. Dafür differenzierten die Studienautoren zwischen den drei Leistungsniveaus Grund-, Standard- sowie Premiumschutz und analysierten Leistungsumfang und Prämienhöhe der einzelnen Tarife.
In 13 Teilbereichen stellten sie die Tarifbedingungen auf den Prüfstand, beispielsweise im Bereich des Auslandsschutzes oder der Zahnleistungen. Dabei brachten wichtigere Teilbereiche, wie ambulante und stationäre Behandlung oder Heilmittel, mehr Punkte als weniger wichtige, wie etwa die Übernahme von Kosten bei Krankentransporten. Die Prämienhöhe fragte das DFSI mit Hilfe von Musterkunden bei den einzelnen Versicherern ab und bewertete diese schließlich in Relation zu dem jeweils günstigsten Anbieter. Zudem floss die Finanzkraft der PKV-Anbieter in die Analyse mit ein. „Eine Private Krankenversicherung läuft meist über Jahrzehnte. Da sollte man Versicherer wählen, die aller Voraussicht nach auch dann noch die einst eingegangenen Verpflichtungen erfüllen können“, erklärt dazu DFSI-Senior-Analyst Sebastian Ewy.
Mit einer Gewichtung von 15 Prozent wurde die Finanzkraft der Versicherer in allen drei Leistungsniveaus in das Gesamtergebnis miteinbezogen. Die Prämienhöhe gewichteten die Autoren zu 25 Prozent, der Leistungsumfang hatte mit 60 Prozent den höchsten Anteil an der Bewertun
Das Leistungsniveau Grundschutz
Innerhalb des Leistungsniveaus Grundschutz sahnte die HanseMerkur mit der Gesamtnote „Exzellent (0,9)“ den ersten Platz ab. Den zweiten Platz teilten sich Barmenia und Hallesche mit einem „Sehr Gut (1,1)“. Dahinter folgten die vier Anbieter AXA, Continentale, Debeka und Württembergische (Note 1,2). Sieben weitere Anbieter schafften es ebenfalls auf ein „Sehr Gut“ (siehe Tabelle) und drei Versicherer hatte „gute“ Angebote im Portfolio.
Als Grundschutz definierte das DFSI das Leistungsniveau unter anderem dann, wenn für Berufseinsteiger und Versicherte mit vorübergehenden Liquiditätsproblemen mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen Basis- und Standardtarife angeboten werden. Zudem müssten bei ambulanten Arztbesuchen auch solche Leistungen komplett erstattet werden, die teurer sind, als in der Gebührenordnung vorgegeben.
Das Leistungsniveau Standardschutz
Im Bereich Standardschutz ergatterten ARAG, Continentale und R+V jeweils mit der Note „Sehr Gut (1,2)“ den vordersten Platz. Ebenfalls mit der Note „Sehr Gut“ schnitten weitere acht Anbieter ab, die jeweils unterschiedliche Abstufungen innerhalb der Note erreichten. Drei Anbieter bewertete das DFSI mit „Gut“.
Als Standardschutz klassifizierte das DFSI die PKV-Tarife unter anderem dann, wenn der erlaubte Selbstbehalt, wie beim Grundschutz, bei maximal 500 Euro im Jahr liegt. Bei Klinikaufenthalten des Versicherten solle der Tarif mindestens die Kosten eines Zwei-Bett-Zimmers abdecken. Bei Zahnbehandlungen müssten mindestens 90 Prozent der Kosten, bei Zahnersatz mindestens 75 Prozent übernommen werden.
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Das Leistungsniveau Premiumschutz
In der Königsdisziplin, dem Premiumschutz, erzielten drei Unternehmen die Bestnote „Exzellent“. Die Hallesche kam mit 0,8 auf Platz eins, die Continentale reihte sich mit einem 0,9 knapp dahinter ein. Und die ARAG belegte mit einer 1,0 den dritten Platz. Elf Anbieter fuhren die Gesamtnote „Sehr Gut“ ein, fünf Versicherer erzielten ein „Gut“.
Die DFSI-Kriterien für die Einstufung als Premiumschutz: Der jährliche Selbstbehalt darf nicht über 350 Euro liegen. Bei Klinikaufenthalten werden auch die Kosten fürs Einbettzimmer komplett getragen. Bei Zahnbehandlungen steht der Versicherer für mindestens 90 Prozent der Kosten ein, bei Zahnersatz für mindestens 80 Prozent. Zudem werden alle Honorare erstattet, die über den Höchstsätzen der Gebührenordnungen liegen.
Beihilfe-Tarife für Beamte
Auch die Kategorie „Beamten-Tarife“ hatte das DFSI in das Rating mit einbezogen. Hier schnitt die Barmenia mit der Gesamtnote „Exzellent (1,0)“ am besten ab. Dahinter folgten AXA und HUK-Coburg mit jeweils „Sehr Gut (1,2)“. Die Note „Sehr Gut“ verlieh das DFSI insgesamt weitere zwölf Mal. Sechs Versicherer mussten sich mit der Gesamtnote „Gut“ zufriedengeben.
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