Wohngebäude
Die Verbundene Wohngebäudeversicherung gehört zum Standard-Repertoire der Versicherungsvermittler im Privatkundenbereich. Logisch, denn der Verlust ihres Wohneigentums stünde für die meisten Menschen gleichbedeutend mit ihrem finanziellen Ruin. Die Wichtigkeit dieser Absicherung zeigt sich auch in der großen Verbreitung mit 19,5 Millionen Policen bei rund 21 Millionen erfassten Gebäuden in Deutschland.
Allerdings ist die Wohngebäudesparte für die Versicherer alles andere als ein Goldesel. In den Jahren von 2001 bis 2015 musste die Branche im Durchschnitt eine Combined Ratio (Schadenkostenquote) von über 100 Prozent verzeichnen. Erst im Jahr 2016 wurde wieder Gewinn gemacht. Im vergangenen Jahr wurden dann erneut schwarze Zahlen geschrieben. Laut dem GDV lag die Combined Ratio bei 97,9 Prozent.
Von dieser zuletzt positiven Entwicklung konnten aber nicht alle Anbieter profitieren. Für viele von ihnen ist die Sparte weiterhin ein Verlustgeschäft. Zu diesem Ergebnis kommen die V.E.R.S. Leipzig GmbH und die YouGov Deutschland GmbH in ihrer gemeinsamen Studie „Branchenmonitore 2015 – 2017“ (hier kostenpflichtig bestellen). Neben den Sparten Lebensversicherung, Kfz-Versicherung, Unfallversicherung und Rechtschutzversicherung wurde auch die Wohngebäudeversicherung untersucht. Dafür wurden die Geschäftszahlen der 50 größten Anbieter beleuchtet, die zusammen für eine Marktabdeckung von 94 Prozent stehen.
Im Durchschnitt der drei Geschäftsjahre 2015, 2016 und 2017 konnten nur 27 Wohngebäudeversicherer eine Combined Ratio von unter 100 Prozent aufweisen. Auch hier gibt es deutliche Unterschiede. So machte die WGV mit einer Schadenkostenquote von 58,86 Prozent im Umkehrschluss mit jedem eingenommenen Beitragseuro rund 41 Cent Gewinn. Deutlich dahinter folgen BGV (75,49 Prozent) und Bayerische Landesbrandversicherung (77,53 Prozent) als einzige Anbieter mit einer Combined Ratio von unter 80 Prozent.
Etwa die Hälfte der 50 größten Wohngebäudeversicherer hat im Dreijahresdurchschnitt rote Zahlen geschrieben. Von ihnen kamen sogar 12 auf eine Schadenkostenquote von über 105 Prozent und in der Spitze sogar über 120 Prozent. Die genaue Reihenfolge können Sie der untenstehenden Bilderstrecke entnehmen.