Geplante Fusion
Die Stuttgarter Versicherung und die Süddeutsche Krankenversicherung (SDK) haben auf dem Weg zu einem geplanten Zusammenschluss einen wichtigen Schritt gemeistert: Die beiden Mitgliedervertretungen der Versicherer haben die Gründung eines Gleichordnungskonzerns zum 1. Juli dieses Jahres einstimmig beschlossen. Zuvor hatte bereits das Bundeskartellamt seinen Segen gegeben.
„Die seit Oktober 2024 vorgenommene Prüfung eines Zusammenschlusses war ein intensiver und sehr gründlicher Prozess. Dabei hat sich auf allen Ebenen bestätigt, dass unsere beiden Gruppen hervorragend zueinander passen“, kommentierte Ulrich Mitzlaff, Vorstandsvorsitzender der SDK, den nun vollzogenen Schritt.
Mit der Gründung des Gleichordnungskonzerns werden nun auch die Vorstände der beiden Versicherer miteinander verzahnt und die Vorstände der beiden Unternehmen – Ulrich Mitzlaff, Olaf Engemann und Ralf Oesterreich von der SDK sowie Guido Bader, Jesko Kannenberg und Michael Krebbers für die Stuttgarter – in die Organe der jeweiligen anderen Gruppe berufen.
Dadurch gibt es auch Verschiebungen in den Ressortverantwortlichkeiten. So ist künftig SDK-Vorstandsvorsitzender Mitzlaff unter anderem für die Bereiche Revision, Rechnungswesen, Personal und Risikomanagement für die gesamte Gruppe verantwortlich. Stuttgarter-Vorstandschef Guido Bader verantwortet derweil unter anderem die Bereiche Kapitalanlage, Immobilien sowie Versicherungstechnik/ Mathematik. Für den Vertrieb über unabhängige Vermittler wird künftig Jesko Kannenberg zuständig sein.
Die nächsten Schritte sehen vor, dass im 3. Quartal dieses Jahres die Süddeutsche Allgemeine Versicherung auf die Stuttgarter Versicherung AG übertragen wird. Zudem soll die Süddeutsche Lebensversicherung auf die Stuttgarter Lebensversicherung verschmolzen werden. Weitere gesellschaftsrechtliche Transaktionen werden folgen, bis dann – so zumindest der Plan – Ende 2026 die neue Versicherungsgruppe steht, an deren Spitze ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVG) stehen soll.
Stuttgarter und SDK hatten im Oktober 2024 erstmals ihre Pläne für eine Fusion vorgestellt. Aus Sicht der beiden Versicherer spricht einiges dafür: nicht nur die räumliche Nähe und die gleiche Organisationsform, sondern auch die sich ergänzenden Vertriebswege und Produktsparten. Zusammen erhofft man sich Synergien bei der Personalgewinnung und -entwicklung, bei Produkt- und Technologieinnovationen sowie bei IT-Investitionen. Zudem sieht man sich zusammen besser auf steigende regulatorische Anforderungen vorbereitet.
Durch den Zusammenschluss würde ein Versicherer mit rund 1.600 Mitarbeitern, 1,8 Millionen Versicherungsverträgen sowie gebuchten Bruttobeiträgen in Höhe von 1,85 Milliarden Euro entstehen.