Adventskalender-Türchen 10
Hintergrund:
Im September wurde bekannt, dass die Barmenia und die Gothaer Versicherungen einen Zusammenschluss auf Augenhöhe planen. Beide sind VVaG, eine gemeinsame Holding würde in die Assekuranz-Top-Ten aufsteigen.
Fusionen unter gleichberechtigten Partnern geschehen in der Versicherungswirtschaft nicht sehr häufig, Verschmelzungen und Übernahmen sind schon eher das Tagesgeschäft. Im aktuellen Fall ergänzen sich zwei mittelgroße Versicherer mit der gleichen Rechtsform und einer ähnlichen Firmenkultur. Die Barmenia ist in der Krankenversicherung, die Gothaer im Bereich Komposit stark. Und: „Die Gothaer wächst insbesondere im Firmenkundenbereich über alle Sparten, die Barmenia zeigt eine sehr dynamische Entwicklung im Privatkundengeschäft“, so Dr. Andreas Eurich, Vorstandsvorsitzender der Barmenia bei Bekanntgabe der Pläne, zu denen auch eine dreijährige Beschäftigungs-garantie für die Arbeitsplätze der Mitarbeiter gehört.
Kann die Barmenia Gothaer Finanzholding AG, die im dritten Quartal 2024 vollzogen sein soll, Modell für weitere Fusionen sein? Schließlich verbessern sich Investitionskraft und Risikotragfähigkeit in einer größeren Markteinheit. Und die regulatorischen Herausforderungen dürften den Versicherungsunternehmen dann auch leichter fallen.
Prognose:
Viele Wettbewerber werden den Fortgang der Fusion genauestens verfolgen. Ein Erfolg könnte durchaus ein starkes Signal für die weitere Konsolidierung in dieser Branche sein.
Wahrscheinlichkeit der These: 55 Prozent