Wohngebäudeversicherung

Prävention gegen Leitungswasserschäden wird immer wichtiger

Leitungswasserschäden gehören zu den großen Sorgenkindern und Kostentreibern in der Wohngebäudeversicherung. Deshalb setzen immer mehr Versicherer auf Prävention. Das bietet auch Vorteile für Ihre Kunden.

11:04 Uhr | 17. April | 2025
Prävention gegen Leitungswasserschäden wird immer wichtiger
| Quelle: gorodenkoff

Der Schadenaufwand durch Leitungswasserschäden in der Wohngebäudeversicherung hat sich seit 2004 verdreifacht. Hauptgrund ist die Überalterung vieler Gebäude und ein damit verbundener Sanierungsstau der Leitungssysteme.

Schäden gehen in die Milliarden

Insbesondere Korrosion kann im Laufe der Jahre zur Rostbildung und schließlich zu einer Leckage führen. Laut dem Branchenverband GDV platzt in Deutschland durchschnittlich alle 30 Sekunden irgendwo ein Rohr oder eine Dichtung löst sich. Die Schäden gehen in die Milliarden.

Das Tückische bei Leitungswasserschäden ist, dass ein Rohrbruch oft erst entdeckt wird, wenn der Schaden bereits entstanden ist. Und aufgrund von veralteten Rohrleitungen in vielen tausenden von Häusern und Wohnungen ist davon auszugehen, dass die Zahl von schweren Leitungswasserschäden noch weiter ansteigen wird.

Viele Gebäudeversicherer setzen deshalb verstärkt auf Prävention, um die Kosten in den Griff zu bekommen. Versicherte, die ihr Gebäude sanieren wollen, werden von ihnen unterstützt und mit Rabatten belohnt. Auch bei der Vereinbarung von Selbstbehalten können Kunden von lukrativen Nachlässen profitieren. Viel verspricht sich die Branche außerdem von dem Einsatz von Früherkennungs-Sensoren, die anhand des gemessenen Wasserverbrauchs mögliche Lecks rechtzeitig ausfindig machen können.

Schon einfache Tipps helfen

Auch als Versicherungsmakler sollten Sie Ihre Kunden für das Rohrbruch-Thema sensibilisieren, damit es nicht erst zu größeren Schäden kommt und das Gebäude langfristig überhaupt versicherbar bleibt. Hier einige einfache Tipps zur Schadenprävention:

  • Zustand der Rohre regelmäßig von einer Fachfirma überprüfen lassen, vor allem bei älteren Häusern

  • Absperren der Wasserzufuhr bei längerer Abwesenheit

  • Verzicht auf chemische Reinigungsmittel bei Verstopfung (eher „pömpeln“)

  • Sichtkontrolle bei offenliegenden Rohren

  • Isolierung von offenliegenden Rohren als Frostschutz

  • Schläuche von Waschmaschine und Geschirrspüler alle 5 Jahre erneuern

  • Regelmäßige Wartung der Heizungsanlage

Im Falle eines Rohrbruchs ist es wichtig, zuerst Wasser und Strom abzustellen. Dann sollte man die Schäden mit Fotos dokumentieren und zeitnah den Wohngebäudeversicherer informieren, möglichst noch am selben Tag. Wichtig zu wissen: Bei Wasserschäden an beweglichen Gegenständen wie Möbeln, elektronischen Geräten oder persönlichen Wertgegenständen übernimmt die Hausratversicherung die Kosten.