Europäische Rüstungs-Investments: Neues Angebot von HANetf startet
Das Angebot für Anleger, die in das Thema Rüstung investieren möchten, wird größer: Der britische ETF-Anbieter HANetf hat am 8. April mit „Army“ (ISIN: IE000I7E6HLO) einen börsengehandelten Indexfonds auf den Markt gebracht, der sich allein auf die europäische Rüstungs-Industrie fokussiert. Damit ist er einer von nur zwei Verteidigung-ETF mit dem Fokus Europa. Bereits Anfang März hatte Asset Manager Wisdom Tree ebenfalls einen Verteidigungs-ETF mit Fokus auf Europa auf den Markt gebracht – dieser kommt mittlerweile auf ein Fondsvermögen in Höhe von 700 Millionen Euro.
Der ETF bildet den VettaFi Future of Defence Ex US Index ab und basiert auf der Methodik des „Future of Defence UCITS ETF“, dessen Fondsvolumen mittlerweile bei 1,9 Milliarden Euro liegt. Nur der „VanEck Defence UCITS ETF“ ist erfolgreicher. Dieser investiert in Unternehmen mit Sitz in Nato-Staaten bzw. verbündeten Ländern. Allerdings werden US-Unternehmen kategorisch ausgeschlossen. Der ETF will damit der sicherheitspolitischen Neuausrichtung Rechnung tragen. Viele europäischen Staaten wollen in den kommenden Jahren verstärkt in Rüstung investieren, dabei aber zugleich die Abhängigkeit von US-amerikanischen Rüstungsgüter verringern. Die Investitionslücke beträgt laut HANetf rund 850 Milliarden Euro – Geld, das bevorzugt in Waffen, Fahrzeuge und Systeme aus europäischer Produktion fließen soll.
„Die geopolitischen Verschiebungen der vergangenen Jahre zeigen deutlich: Europa muss unabhängiger von den USA werden – auch im Verteidigungsbereich“, kommentierte Hector McNeil, Co-CEO und Mitgründer von HANetf, den Marktstart. „Unser Ziel ist es, Anlegern einen gezielten und effizienten Zugang zum Verteidigungssektor ihres eigenen Kontinents zu ermöglichen.“
Größte Positionen im Indexfonds sind der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall, der französische Technologiekonzern Thales sowie der italienische Rüstungs-, Luft- und Raumfahrtkonzern Leonardo. Die Gesamtkostenquote beziffert HANetf auf 0,39 Prozent im Jahr.
Mit dem neuen Fonds stehen Anlegern damit insgesamt acht ETF zur Auswahl, die sich mit dem Thema Rüstung bzw. Sicherheit auseinandersetzen. Zudem haben LBBW Asset Management sowie Deka Investment Sicherheit-Fonds aufgelegt.
Themenspezifische Fonds bergen allerdings auch ein höheres Risiko für Anleger. Experten warnen davor, dass Themen-Fonds in der Regel dann aufgesetzt werden, wenn die Märkte gerade gut gelaufen sind, die Unternehmen entsprechend hoch bewertet sind. Empfohlen wird meist, dass Anleger Themen-ETF nur als Ergänzung für ein breit diversifiziertes Portfolio sehen sollten.