Diese PKV-Anbieter verloren 2021 die meisten Vollversicherten
Seit mehr als einem Jahrzehnt schrumpft hierzulande die Anzahl der Menschen mit privater Krankenvollkostenversicherung. Dieser Trend könnte sich in den nächsten Jahren noch durch eine Reform des Künstlersozialversicherungsgesetzes verschärfen, das Künstlern und Publizisten den Weg in die PKV erschweren würde. Rückblickend auf das Jahr 2021 ist der Vollversichertenbestand um 6.400 Personen auf 8.716.776 gesunken. Das entspricht zwar nur einem Minus von 0,07 Prozent, setzt den konsequenten Abrieb aber fort.
Diese Zahlen hat die Assekurata Rating-Agentur anhand der Geschäftsberichte der 32 aktiven privaten Krankenversicherer ausgerechnet. Passend zum Trend ist die Liste der Bestandsverlierer deutlich länger als die der Gewinner. So mussten im Vorjahr 21 Versicherungsvereine und -gesellschaften unter dem Strich mehr Vollversicherte ziehen lassen (enthalten sind alle Abgänge, also auch Todesfälle) als Neukunden dazukamen.
DKV verlor die meisten
Die zahlenmäßig größten Einbußen musste dabei die DKV hinnehmen. Der Vollversichertenbestand des privaten Krankenversicherers der Ergo Deutschland zählte zum Jahresende 710.282 Personen und damit 14.444 Personen weniger als zum Geschäftsjahresende 2020. Damit ist die DKV aber immer noch der drittgrößte private Krankenvollversicherer. Deutliche Einbußen von jeweils über 5.000 Vollversicherten mussten auch Allianz, Continentale und die BBKK hinnehmen. Die folgende Grafik zeigt die zehn PKV-Anbieter mit den höchsten Abgängen.
Trotz des allgemeinen Abwärtstrends bei den Vollversichertenzahlen in der PKV gab es auch 2021 einige Anbieter, die dennoch wachsen konnten. Allen voran Marktführer Debeka. Während andere große Anbieter wie die Allianz oder die Generali Abgänge im vierstelligen Bereich verzeichneten, konnten die Koblenzer ihren enormen Kundenbestand in der Vollversicherung noch ausbauen. Dieser wuchs um 16.713 Personen auf insgesamt 2.489.816. Damit entfallen rund 29 Prozent des marktweiten Gesamtbestands an privat Krankenvollversicherten auf die Debeka. Ein kräftiges Wachstum um mehr als 5.000 Versicherte gab es auch bei der Arag, der Axa und Maklers Liebling 2022 in der Vollversicherung, der Hansemerkur.
Mit Blick auf die zehn größten privaten Krankenvollversicherer in Deutschland gab es durch die Kundenwanderungen im vergangenen Jahr kaum Verschiebungen in der Rangliste. Lediglich die Generali rutschte von Rang neun auf zehn ab und damit hinter die Barmenia, weil sie deutlich mehr Vollversicherte verlor als diese.
Die gleiche Auswertung hat Assekurata vor kurzem auch für die private Krankenzusatzversicherung durchgeführt. Anders als in der Vollversicherung konnten hier zwei Drittel des Anbieter ihre Bestände im vergangenen Jahr ausbauen.