Krankenkassen
Ausreißer gibt es immer mal. Doch nun könnte der tatsächliche durchschnittliche Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) merklich höher steigen als von der Bundesregierung geplant. Das prognostiziert die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, nun in einem Beitrag der Augsburger Allgemeinen.
Anfang November hatte das Bundesgesundheitsministerium offiziell gemacht, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag der Krankenkassen im Jahr 2025 von 1,7 auf 2,5 Prozent steigen wird. Mit diesem Wert stützt sich das Gesundheitsministerium auf die Empfehlung des sogenannten Schätzerkreises. Letztendlich können die Krankenkassen aber völlig frei über die Höhe ihres individuellen Zusatzbeitrags entscheiden.
Laut Pfeiffer drohe dieser nun in vielen Fällen den geplanten Durchschnitt von 2,5 Prozent deutlich zu übersteigen. Ein krasses Beispiel ist hier die Knappschaft Bahn See, mit über 1,3 Millionen Versicherten eine der größeren Kassen hierzulande. Für diese Menschen steigt der Zusatzbeitrag zu Beginn des neuen Jahres von 2,7 auf 4,4 Prozent an, also um 1,7 Prozentpunkte. Als Grund dafür nennt die Knappschaft eine dynamische Ausgabenentwicklung insbesondere in den größeren Leistungsbereichen Krankenhaus, Arzneimittel und häusliche Krankenpflege.
Damit könnte die Bochumer Kasse nicht allein bleiben. „Die Krankenkassen haben im kommenden Jahr einen drastischen Erhöhungsdruck", wird Pfeiffer weiter zitiert. Dies liege direkt, aber auch indirekt an den stark gestiegenen Ausgaben. Indirekt, weil die Krankenkassen gesetzlich dazu verpflichtet sind, 20 Prozent ihrer monatlichen Ausgaben als Mindestreserve vorzuhalten. Laut der Verbandsvorsitzenden sei das aber in immer mehr Fällen ein Problem. Das Wiederauffüllen dieser Reserven würde die Erhöhungen beim Zusatzbeitrag zusätzlich antreiben.