Das Jahresende rückt näher und mit diesem die Bekanntgabe der Überschussbeteiligungen der Lebensversicherer für das kommende Jahr. Mit der R+V deklarierte nun ein echtes Branchenschwergewicht seine Überschüsse für 2021.
Wie Marktführer Allianz senkt auch der zweitgrößte deutsche Lebensversicherer seine Überschussbeteiligung erneut. Für die Kunden mit einer Performance-Rente senkte die R+V die laufende Verzinsung von 2,4 Prozent auf nun 1,75 Prozent. Mit Schlussüberschussbeteiligung und der Mindestbeteiligung an den Bewertungsreserven kommen Kunden im kommenden Jahr auf eine Gesamtverzinsung von 2,05 Prozent. Gleiches gelte auch für die R+V Privatrente, die im Neugeschäft nicht mehr angeboten wird, teilte ein R+V-Sprecher auf procontra-Nachfrage mit.
Im vergangenen Jahr hatte die Gesamtverzinsung noch bei 2,9 Prozent gelegen – ein Minus von 0,85 Prozentpunkten. Bereits im Vorjahr hatte die R+V Lebensversicherungs AG die Gesamtverzinsung nach unten korrigiert (2019: 3,2 Prozent). Damit fällt die Kürzung bei den Wiesbadenern so hoch aus wie – zumindest bislang – bei keinem anderen Lebensversicherer. Den wenig schmeichelhaften Rekord hatte bislang die Barmenia gehalten, die ihre Gesamtverzinsung um 0,5 Prozentpunkte reduzieren wird.
Neben der R+V-Versicherung hat auch deren Tochterunternehmen, die Condor Lebensversicherung, ihre Überschüsse für 2021 deklariert. Sowohl für die Klassik- als auch Performance-Tarife liegt die laufende Verzinsung im kommenden Jahre bei 1,75 Prozent, in diesem Jahr hatte sie noch 2,2 Prozent betragen. Die Gesamtverzinsung sinkt entsprechend auf zwei Prozent (2020: 2,45 Prozent).
Von den bislang in die Öffentlichkeit getretenen Unternehmen hat die Mehrheit ihre Überschussbeteiligungen reduziert. Die Lebensversicherer Alte Leipziger, Bayerische, LV 1871, Nürnberger Leben und Swiss Life halten indes ihre laufende Verzinsung im Vergleich zum Vorjahr stabil. Nur die Run-off-Gesellschaft Athora hat bislang eine Erhöhung ihrer Gewinnbeteiligung bekannt gegeben.