Schadenfall der Woche
Ein Autounfall ist für die meisten Menschen eine Ausnahmesituation – Betroffene stehen häufig stark unter Stress, sind verängstigt, geschockt oder verwirrt. Gerade diesen Moment haben sich Betrüger in Kalifornien für eine neue Betrugsmasche gewählt, über die derzeit unter anderem „Newsweek“ berichtet.
Die Masche funktioniert wie folgt: Nach Autounfällen im Sunshine State tauchte zuletzt sehr schnell ein Abschleppwagen auf. Bevor die Unfallbeteiligten überhaupt verstanden hatten, was los war, war das Fahrzeug häufig schon am Haken und wurde abgeschleppt. Um das Fahrzeug zurückzubekommen, verlangen die Abschlepper sehr hohe Gebühren.
Das „Department of Insurance“ Kaliforniens berichtete vor kurzem, über einen Kreis von Verdächtigen, die auf diese Weise knapp 217.000 US-Dollar abgefischt hatten. Hilfe hatten sie dabei von einer Komplizin, die für die California Highway Patrol arbeitete und ihren „Kollegen“ stets die aktuellen Unfallorte mitteilte, zu denen dann rasch mit dem Abschleppwagen ausgerückt wurde. Häufig erzählten die Abschlepper den Unfallopfern, im Auftrag ihrer Kfz-Versicherung zu agieren. Eine glatte Lüge. Denn die Versicherungen kommen für die exorbitanten Gebühren in der Regel nicht auf.
Zwar konnte zuletzt ein aus 16 Personen bestehender Betrügerring festgenommen und angeklagt werden, doch scheint die Masche weit über die nun verhaftete Tätergruppe hinaus zu gehen. Das kalifornische „Department of Insurance“ warnt darum Autofahrer in Kalifornien zur Vorsicht – insbesondere dann, wenn das Abschleppunternehmen rasend schnell vor Ort ist. Im Zweifel sollten Unfallopfer auf die California Highway Patrol warten, damit diese bestätigen können, dass es sich bei dem Abschlepper um ein seriöses Unternehmen handele.