Adventskalender-Türchen 1

Steile These 2024: „Wefox wird verkauft“

Gewagt? Absurd? Oder doch gar nicht so unwahrscheinlich? procontra stellt einige steile Thesen für 2024 auf und beleuchtet ihre Wahrscheinlichkeit. Heute im Türchen: Die Zukunft des bekanntesten Insurtechs der Branche.

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05:12 Uhr | 01. Dezember | 2023
Türchen Nr. 1: wefox wird verkauft

Hintergrund:
Das wohl bekannteste Insuretech wefox steht am Scheideweg. Sechs Jahre nach Markteintritt schreibt es immer noch keine schwarzen Zahlen, sorgt aber mit turbulenten Strategieänderungen und Personalwechsel für Aufsehen.

wefox vertreibt Versicherungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz und wurde nach einer Finanzierungsrunde im vergangenen Jahr mit 4,5 Milliarden US-Dollar bewertet. Das eigentliche Versicherungsgeschäft ist unter der wefox Insurance AG mit Hauptsitz in Vaduz organisiert. In den letzten beiden Jahren häuften sich Meldungen über fragwürdige Wachstumsmethoden mittels Zukäufen von Maklerfirmen, Umstrukturierungen und Personalwechsel.

Zuletzt gab es Änderungen im Oktober: Mark Hartigan soll künftig das Aufsichtsgremium „Board of Directors“ leiten, während Gründer Julian Teicke als Vize fungiert. Die diversen Neuausrichtungen zeichnen nicht gerade das Bild eines strigenten Players im deutschen Markt, der weiß, was er will. Zuletzt wurden bestehende Hausrat-, Haftpflicht- und Wohngebäudeversicherungen des eigenen Hauses ebenso wie die eigene Kfz-Versicherung eingestampft.

Der Fokus soll nun stärker auf das Affinitygeschäft und neue Distributionskooperationen gelegt werden. Nur noch ausgewählte Produkte sollen vertrieben werden. Wieder eine Richtungsänderung des Insurtechs.

Prognose:
Der Druck, endlich Profit zu erzielen, steigt. Noch scheint ausreichend Kapital vorhanden. Ein Verkauf des Versicherungsgeschäfts erscheint daher vorerst eher unwahrscheinlich, zumindest für 2024.
Wahrscheinlichkeit der These: 25 Prozent