Hohe Reparaturkosten: Wird die Versicherung für E-Autos jetzt teurer?

Viele Kfz-Versicherer leiden unter starken Kostensteigerungen und schreiben deshalb Verluste. Vor diesem Hintergrund erhält eine neue Studie des GDV zusätzliche Brisanz. Danach werden in der Vollkasko-Versicherung für Stromer zwar bis zu 20 Prozent weniger Schäden gemeldet als bei vergleichbaren Verbrennern, aber jeder Schaden kostet im Schnitt bis zu 25 Prozent mehr. Hauptgründe hierfür seien die hohen Ausgaben für den Tausch von Antriebsbatterien, lange Standzeiten sowie schlechte Diagnose- und Reparaturmöglichkeiten.

Um die Kosten zu senken, fordert der GDV die Hersteller dazu auf, Batterien schon beim Design der Fahrzeuge so gut wie möglich vor Schäden durch Unfälle zu schützen und nach einem Unfall aussagekräftige Diagnosedaten zum Zustand der Batterie zur Verfügung zu stellen. Nachholbedarf sehen die Versicherer auch bei der Qualifikation von Werkstätten, Abschleppunternehmen und Feuerwehren. 

"Nach Unfällen werden die Antriebsbatterien häufig komplett ausgetauscht. Zudem werden die Autos sehr lange in Quarantäne gelagert oder sogar in Löschcontainern im Wasser versenkt, was zum Totalschaden führt", kritisiert Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). "Wir brauchen präzise Kriterien für den Umgang mit verunfallten Elektroautos und wirtschaftlich nachhaltige Anleitungen für die Reparatur oder den teilweisen Austausch beschädigter Batterien."

Sollten die Kosten nicht sinken, werde darunter die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen und damit der gesamten Mobilitätswende leiden, fürchten die Versicherer. Außerdem könnten die hohen Reparaturkosten auch zu höheren Versicherungsbeiträgen führen.

Für die aktuelle GDV-Untersuchung wurden 38 Modellreihen von Elektroautos mit Verbrennern gepaart, die sich möglichst ähnlich sind, zum Beispiel der Smart mit dem Elektro-Smart oder der Golf VII mit dem Elektro-Golf VII. Dann wurden für die betrachteten Modellreihen die Häufigkeit und die Höhe der Schäden über einen Zeitraum von drei Jahren ausgewertet.