Schadenfall der Woche
Spinnen-Alarm in Bremerhaven. Vor ein paar Tagen wurden dort auf dem US-Frachtschiff „Arc Commitment“ beim Löschen der Container hochgiftige Schwarze Witwen entdeckt. Daraufhin wurde das Entladen des 231 Meter langen Schiffes gestoppt.
Eine Spezialfirma sei nun mit der Beseitigung der Spinnen beauftragt worden, berichtet der NDR. Dazu werde das Schiff begast, was voraussichtlich drei Wochen dauern werde. Es sollen zwei Decks betroffen sein, die luftdicht verschlossen werden können. Eine Ausbreitung der Spinnen ist daher praktisch ausgeschlossen.
Der Frachter muss nun vorerst im Hafen bleiben, darf nicht auslaufen. Das verursacht nicht nur hohe Liegekosten, sondern auch massive Einnahmeausfälle, weil in dieser Zeit keine Waren transportiert werden können. In einem Bericht der Bild-Zeitung ist von einem Schaden in Millionenhöhe die Rede. Darüber hinaus müsse die Reederei auch noch mit einer hohen Rechnung für die Ungezieferbekämpfung rechnen.
Wer für diese Schäden aufkommt, ist derzeit noch offen. Mehr noch: Wie procontra auf Nachfrage beim Branchenverband GDV erfuhr, "dürften die Einnahmeausfälle, die durch das Festsetzen aufgrund der giftigen Spinnen entstanden sind, nicht versichert sein - weder über die Kaskoversicherung noch über die Ertragsausfallversicherung." Denn die Ursache sei kein versicherter Sachschaden.
Spinnentiere in den Laderäumen von Containerschiffen sind nicht ungewöhnlich, bei der Schwarzen Witwe handelt es sich jedoch um eine besonders gefährliche Art. Bei Menschen kann ihr Biss Lähmungen, Schmerzen, Erbrechen und Schweißausbrüche verursachen – und im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen.