Kfz-Versicherung

Warum freeyou seine Kfz-Kunden zur Kündigung aufruft

Die DEVK-Tochter hatte im Mai ihren Ausstieg aus dem Geschäft mit Kfz-Versicherungen bekannt gegeben. Nun ruft sie ihre Kunden auf, ihre Verträge zu kündigen - zu deren eigenem Vorteil.

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14:07 Uhr | 24. Juli | 2024
Zahlreiche Autos stehen auf einem Parkplatz

Der Digitalversicherer freeyou zieht sich aus dem Kfz-Geschäft zurück. Seine Kunden ruft er nun zur rechtzeitigen Kündigung auf.

| Quelle: Schad1953

„Wir stellen unser Kfz-Geschäft ein“ – so steht es auf der Homepage des zum DEVK-Konzern gehörenden Versicherers freeyou. Im Mai hatte das Unternehmen aus dem nordrhein-westfälisch Legden bekannt gegeben, sich aus dem Kfz-Geschäft zurückziehen zu wollen. Zu hoch wogen offenbar die Verluste, dass die Mutter DEVK einen Schlussstrich zog. Die Verträge der Kunden laufen damit zum Jahresende aus.

Nun informiert der Digitalversicherer seine Kunden über die Beendigung des Kfz-Geschäfts und fordert diese indirekt dazu auf, ihre Verträge zu kündigen und sich einen neuen Kfz-Versicherer zu suchen.

Dies hat einen einfachen Zweck: Kündigt keine der beiden Parteien den Vertrag, würde sich der Vertrag automatisch um ein Jahr verlängern. Da freeyou allerdings das Kfz-Geschäft beendet, müsste sie dem Kunden eine Kündigung aussprechen. Eine Kündigung durch den Versicherer erschwert es aber den Kunden, einen neuen Versicherer zu finden. 

Aus diesem Grund will freeyou möglichst frühzeitig auf seine Kunden zugehen und diese zu einer Kündigung bewegen. Derzeit würden die Kunden per Mail oder Brief informiert, erklärte der Versicherer gegenüber procontra. Diejenigen, die hierauf nicht reagierten, würden im September/Oktober nochmals angeschrieben. Man tue alles, um die Kunden zu einem proaktiven Verhalten zu animieren. Dazu gehöre auch, den Kunden früher aus dem Vertrag zu lassen, als vertraglich vereinbart. Wer also bereits jetzt den Anbieter wechseln möchte, dem wolle man keine Steine in den Weg legen, so das Unternehmen. Da viele Verträge auch über das Vergleichsportal Check24 abgeschlossen wurden, ist es sehr wahrscheinlich, dass dieses sich mit konkreten Angeboten an die betroffenen Kunden richten wird.

Ein Angebot für die Konzernmutter DEVK will man den rund 20.000 Kunden nicht unterbreiten, bestätigte der Versicherer.

Statt auf das Kfz-Geschäft will sich freeyou künftig auf andere Produkte fokussieren. Einen konkreten Zeitplan, wann mit welchen Produkten zu rechnen sei, wollte der Versicherer zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt geben.