Top-Schutz fürs Eigenheim

Wohngebäudeversicherungen im Test: Viele Tarife sind mangelhaft

Stiftung Warentest hat Wohngebäudeversicherungen unter die Lupe genommen. Viele Tarife sind mangelhaft, weil in ihnen wichtige Leistungen fehlen. Welche das sind und was dagegen eine gute Police ausmacht, lesen Sie hier.

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14:09 Uhr | 24. September | 2024
Haus in Flammen

Brennendes Haus: Der Schutz vor Feuer gehört zu den wichtigsten Leistungsbestandteilen einer Wohngebäudeversicherung.

| Quelle: digitalhallway

Bei Wohngebäudeversicherungen gibt es große Unterschiede in Preis und Leistung. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest. Dabei kamen 182 Tarife auf den Prüfstand. Das Ergebnis: 94 konnten mit sehr guten Konditionen überzeugen, 57 waren jedoch mangelhaft. Am besten schnitten bei zwei Modellrechnungen die Tarife von Dema, Die Bayerische, Domcura und GVV Direkt ab.

Dabei sind die Preis­unterschiede zum Teil riesig. In einem Fall ermittelten die Tester einen preisgüns­tigen, sehr guten Tarif mit Elementar­schutz schon für 325 Euro Jahresprämie. Teure Tarife kosten drei- oder gar viermal so viel.

Was eine gute Versicherung ausmacht

Eine gute Versicherung sollte laut Stiftung Warentest neben den vier Bausteinen Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel sowie Elementarschäden unbedingt auch folgende Leistungen abdecken:

  • Grobe Fahr­lässig­keit, wenn der Versicherte etwa durch unbe­aufsichtigt brennende Kerzen einen Schaden verursacht. Manche Versicherer kürzen die Leistung in solchen Fällen. Gute Tarife sollten auf eine solche Kürzung verzichten.

  • Mehr­kosten, die beim Wieder­aufbau entstehen, weil behördliche Auflagen heute strenger sind als zum ursprüng­lichen Bauzeit­punkt.

  • Dekontamination des Erdreichs, wenn zum Beispiel Heizöl ausgetreten ist oder die Feuerwehr einen Brand mit Schaum gelöscht hat.

  • Über­spannung, wenn der Blitz nicht direkt ins Haus einschlägt, sondern in eine Über­land­leitung, und dadurch die Haus­technik lahmgelegt wurde.

  • Bewegungs- und Schutz­kosten, wenn etwa nach einem schweren Schaden das gesamte Mobiliar monate­lang ausgelagert werden muss.

  • Abbruch- und Aufräum­kosten. Nach einem Brand bleiben oft Restmauern stehen. Sie abzutragen ist teuer.

Wichtig sind für viele Kunden im individuellen Einzel­fall außerdem weitere Leistungen, je nach Beschaffenheit von Haus und Grund­stück: Zu- und Ableitungs­rohre, Solar­anlagen, Aufräum­kosten für Bäume, Mehr­kosten fürs Beseitigen von Rest­werten, Fahr­zeuganprall oder Kosten für Sach­verständige. Der Test hat gezeigt, dass in vielen, vor allem auch älteren Verträgen, einige dieser wesentlichen Deckungen fehlen. Tipp: Alle Testergebnisse finden Sie hier.