Drei Mal höher als der Durchschnitt

Die 6 Hausratversicherer mit den höchsten Beschwerdequoten

Im Jahr 2022 hatte die BaFin mehr Beschwerden über Hausratversicherer auf dem Tisch als im Vorjahr. Bei sechs Unternehmen häufte sich der Unmut der Kunden besonders.

Author_image
14:06 Uhr | 01. Juni | 2023

Im Jahr 2022 hat die Zufriedenheit von Kunden in der Hausratversicherung wieder abgenommen. Das zeigt ein Zuwachs der BaFin-Beschwerden. Bild: Zorica Nastasic

Was macht einen guten Hausratversicherer aus? Auf jeden Fall geht es nicht ohne leistungsstarke Tarife. Da der Markt hier aber schon seit Jahren ziemlich auserzählt ist – die meisten Unternehmen bieten drei verschiedene Produkte mit unterschiedlichem Leistungsniveau in den klassischen versicherten Gefahren Feuer, Leitungswasser, Sturm/Hagel und Einbruchdiebstahl an – nehmen Ratingagenturen zunehmend moderne Leistungsbereiche wie Klima, Cyberkriminalität und Wertsachen in den Fokus, um die besten Anbieter zu ermitteln. Darüber hinaus braucht es guten Kundenservice, Erreichbarkeit auf vielen Kanälen und auf Verbraucher zugeschnittene Texte, um sich positiv abzuheben.

Wer in diesen Bereichen hinterherhinkt oder sich andere Schwachstellen im Betrieb leistet, zieht schnell den Unmut seiner Kunden auf sich. Warum sich die Inhaber von Hausratversicherungen bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beschweren, weist diese in ihrer jährlichen Beschwerdestatistik zwar nicht aus. Im Jahr 2022 ist die Anzahl der Beschwerden, die die Aufsicht abschließend zu bearbeiten hatte, gegenüber 2021 aber merklich gestiegen – auf weiterhin niedrigem Niveau wohlgemerkt. Denn die 176 Fälle (Vorjahr: 150) verteilen sich auf über 23 Millionen Verträge von 50 Unternehmen. Die genaue Vertragszahl im Bestand dieser 50 kann nicht angegeben werden, da manche Versicherer ihre Hausratverträge nicht explizit in ihren Geschäftsberichten ausweisen.

Im Schnitt 0,7 auf 100.000 Policen

Die 162 Beschwerden, die sich Beständen klar zuordnen lassen, beziehen sich laut BaFin auf 22.847.472 Policen. Somit ergibt sich unter ihnen eine branchenweite Beschwerdequote von 0,7 Vorgängen auf 100.000 Verträge. An den nackten Zahlen gemessen sind die Kunden mit ihren Hausratversicherern also deutlich zufriedener als beispielsweise mit ihren Kfz- oder Wohngebäudeversicherern.

Die meisten Vorgänge entfielen in 2022 auf die Allianz (13). Durch ihren großen Bestand von 2.696.688 Verträgen liegt ihre Quote in dieser Sparte (0,5) aber unter dem Marktdurchschnitt. Anders als bei sechs Unternehmen, deren Beschwerdequoten mindestens drei Mal so hoch ausfielen wie im Branchenvergleich. Darunter tummelt sich auch ein Anbieter, der bereits bei den Wohngebäude-Beschwerdequoten besonders schlecht abgeschnitten hat. Um wen es sich hier handelt, lesen Sie in der oben stehenden Bilderstrecke.