In diesen Bundesländern steigt die Elementar-Versicherungsdichte
„Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer deutlicher.“ Mit dieser Aussage wandte sich GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen anlässlich der Veröffentlichung des aktuellen Naturgefahrenreports des Versichererverbands an die Öffentlichkeit.
Allein 2023 kosteten Naturgefahren die Versicherer 5,6 Milliarden Euro, von den 3,7 Milliarden Euro auf die Sachversicherung (Wohngebäude, Hausrat, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft) entfielen. Die weiteren 1,9 Milliarden Euro Schaden entfielen auf die Kfz-Versicherer. Das Schadenvolumen könnte in den kommenden Jahren noch einmal deutlich größer werden – schließlich hat der Klimawandel auch Einfluss auf die Zunahme von Naturkatastrophen. „Wir rechnen damit, dass sich die Schäden infolge des Klimawandels bis 2050 mindestens verdoppeln werden“, so Asmussen.
Bayern 2023 mit den meisten Schäden
Der aktuelle Naturgefahrenreport liefert auch wieder umfangreiches Datenmaterial – unter anderem auch darüber, in welchen Bundesländern die Versicherer die meisten Schäden durch Naturgefahren registrierten. Die Statistiken erlauben einen Einblick, in welchen Bundesländern im vergangenen Jahr besonders viele Elementarschäden gegenüber den Versicherern gemeldet wurden. Allerdings darf diese Zahl nicht mit der tatsächlichen Zahl der Elementarschäden gleichgesetzt werden – schließlich hat nur rund jeder zweite Hausbesitzer eine Elementarversicherung, in manchen Bundesländern liegt die Quote deutlich darunter.
Die meisten Schäden im Zusammenhang mit Naturgefahren (inklusive Elementar) gingen mit 214.000 dabei aus Bayern ein. Auch aus Nordrhein-Westfalen (175.000), Baden-Württemberg (112.000) und Hessen (100.000) erreichte die Versicherer eine sechsstellige Anzahl an Schadenmeldungen. Wenig überraschend ist, dass aus den kleinen Bundesländern die wenigsten Meldungen eingingen: So verzeichneten die Sachversicherer aus den Stadtstaaten Bremen und Hamburg jeweils nur 9.000 Schadenmeldungen, aus dem Saarland erreichten sie 10.000.
Blickt man nur auf die gemeldeten Elementarschäden, liegt hier Nordrhein-Westfalen mit 38.000 im Ländervergleich an der Spitze. Es folgen Bayern (26.000), Hessen (21.000) und Niedersachsen (15.000). Gerade mit Niedersachsen ist damit ein Bundesland betroffen, in dem die Versicherungsdichte der Elementarversicherung mit 35 Prozent deutschlandweit am geringsten ist. Nur in Mecklenburg-Vorpommern liegt die Versicherungsdichte genauso niedrig.
Die Bundesländern mit den meisten Naturgefahren-Schäden
Wo die Versicherungsdichte steigt
Dem Datenwerk ist auch zu entnehmen, in welchen Bundesländern die Versicherungsdichte im Bezug auf Elementarschutz in der Wohngebäudeversicherung in den vergangenen Jahren am stärksten stieg.
Am stärksten ist der Anstieg dabei im Saarland: Besaßen hier 2012 nur 12 Prozent aller Hausbesitzer eine Elementarversicherung, waren es 2023 bereits 49 Prozent. Damit liegt das Bundesland zwar noch immer unter dem Bundesschnitt von 54 Prozent, holte aber mit einem Zuwachs von 37 Prozentpunkten am stärksten auf.
Einen Zuwachs von über 30 Prozentpunkten gab es auch noch in Hessen (+33) sowie in Rheinland-Pfalz (+31). Vergleichsweise gering stieg die Versicherungsdichte indes in Sachsen-Anhalt (+14 Prozentpunkte) sowie Sachsen (+10). Einen Sonderfall bildet indes Baden-Württemberg: Hier ging die Versicherungsdichte um einen Prozentpunkt auf 94 Prozent zurück. Im „Ländle“ hat man damit jedoch historisch bedingt immer noch die mit Abstand die größte Versicherungsdichte.
Bundesland | Versicherungsdichte 2012 in % | Versicherungsdichte 2023 in % | Zuwachs in Prozentpunkten |
Saarland | 12 | 49 | 37 |
Hessen | 21 | 54 | 33 |
Rheinland-Pfalz | 18 | 49 | 31 |
Nordrhein-Westfalen | 31 | 58 | 27 |
Schleswig-Holstein | 14 | 41 | 27 |
Hamburg | 13 | 39 | 26 |
Bayern | 21 | 47 | 26 |
Niedersachsen | 13 | 35 | 22 |
Bremen | 11 | 33 | 22 |
Berlin | 29 | 49 | 20 |
Brandenburg | 27 | 42 | 15 |
Mecklenburg-Vorpommern | 20 | 35 | 15 |
Thüringen | 39 | 54 | 15 |
Sachsen-Anhalt | 37 | 51 | 14 |
Sachsen | 42 | 52 | 10 |
Baden-Württemberg | 95 | 94 | -1 |
Deutschland | 33 | 54 | 21 |