Mietausfallversicherungen im procontra-Vergleich

Jeder zweite Vermieter hat es schon mal mit einem Mietnomaden zu tun gehabt – und die Schäden durch Mietausfälle summieren sich im Schnitt pro Jahr auf 2,2 Milliarden Euro. Die Zahlen des Eigentümerverbandes Haus & Grund skizzieren ein Problem, das sich laut einer kürzlich veröffentlichten Mitteilung der R+V inflationsbedingt weiter verschärft hat: Demnach erhöhten sich 2022 die durch Mietausfall verursachten Schäden um 20 Prozent. Vermittler mit Vermieterkunden sollten das Thema Prävention daher verstärkt in den Blick nehmen und über Absicherungsmöglichkeiten durch Mietausfallversicherungen informieren. Die Policen leisten nicht nur bei entgangenen Zahlungseingängen, sondern kommen in vielen Fällen auch für Schäden auf, die durch Mietnomaden verursacht wurden und Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten nach sich ziehen.  

Doch welche Tarifbausteine sollten Makler ihren Vermieterkunden empfehlen? Ist ein integrierter Rechtsschutz sinnvoll und mit welchen Wartefristen ist beim Abschluss zu rechnen? procontra hat die drei großen Anbieter von Mietausfallversicherungen – Arag, Rhion und R+V – zu ihren jeweils leistungsstärksten Tarifen befragt und die Bausteine miteinander verglichen. Dabei springt ins Auge: Ein integrierter Rechtsschutz ist in keiner der abgefragten Policen enthalten. Die Arag bietet den Rechtschutz allerdings als Annex-Baustein an. Vermieter können diesen hier zusätzlich zum Immobilien-Rechtsschutz Komfort oder Premium abschließen.

„Für Vermieter ist der integrierte Rechtsschutz sinnvoll, wenn sie über keine separate Rechtsschutzversicherung verfügen“, erklärt Marco Denner, Leiter Kundenberatung und Marketing bei der plusForta GmbH, die sich mit dem Portal „Vermietsicher.de“ auf die Beratung von Vermietern spezialisiert hat. Das Maklerbüro bietet in einem mit der Arag ausgehandelten Konzept den integrierten Rechtsschutz für Vermieter an.  

Den kostspieligsten Tarif im procontra-Versicherungsvergleich hat die R+V mit einer Jahresnettoprämie von 238,70 Euro im Portfolio, allerdings ist in der Mietausfallversicherung „SicherVermieten“ auch die längste Frist zur Übernahme von Mietrückständen enthalten: Während Rhion und Arag Mietrückstände für einen Zeitraum von zwölf Monatsmieten übernehmen, ist bei der R+V die Dauer der Übernahme durch die vom Versicherungsnehmer gewählte Versicherungssumme begrenzt. In der Folge bedeutet das: Bei einer Bruttojahresmiete von 10.000 Euro werden dem Vermieter Mietausfälle über einen Höchstzeitraum von drei Jahren ersetzt.     

Bei allen drei Versicherern sind Wartezeiten inkludiert: Arag und R+V haben mit drei Monaten die kürzesten Fristen, Kunden der Rhion müssen sich auf sechs Monate Wartezeit nach Abschluss einstellen.     

Bei der Beratung sollten Vermittler zudem beachten: Die Beitragshöhe richtet sich bei den untersuchten Anbietern entweder nach der Bruttojahresmiete oder wird je Wohneinheit berechnet. Die Anzahl der Mietparteien spielt dabei keine Rolle.