Mögliche Lösung für Bestands- und Neukunden

Nach Element-Pleite: Panda findet neuen Risikoträger

Zahlreiche Assekuradeure stehen durch den Insolvenzantrag des Digitalversicherers Element vor großen Schwierigkeiten. Mit dem auf Tierversicherungen spezialisierten Unternehmen Panda hat nun einer einen neuen Risikoträger gefunden.

Author_image
13:02 Uhr | 14. Februar | 2025
Mehrere Pandabären beim Bambus-Fressen

Der auf Tierversicherungen spezialisierte Assekuradeur Panda hat einen neuen Risikoträger gefunden.

| Quelle: Christophe Boisvieux

Die von der Element-Pleite betroffene Panda-Tierversicherung hat einen neuen Risikoträger gefunden. Das teilte das Unternehmen gegenüber procontra mit. Künftig wird der zur Vienna Insurance Group gehörende Versicherer Interrisk als Risikoträger agieren.

Am 5. Februar hatte das Unternehmen auf seiner Webseite bekannt gegeben, dass ein „renommierter deutscher Versicherer“ sein Interesse bekundet hatte, das Risiko für die Panda-Produkte zu übernehmen. Mit der Interrisk scheint dieser nun gefunden, wodurch Panda nun auch wieder Neugeschäft schreiben kann.

Auch für die bestehenden Kunden soll sich durch den neuen Versicherungsträger nichts ändern – sofern sie denn wollen. Weder soll eine neue Gesundheitsprüfung verlangt werden, auch Prämien und Leistungskatalog sollen unverändert fortbestehen. Bereits verbrachte Wartezeiten sollen angerechnet werden. Kunden soll in den kommenden Tagen ein Umdeckungsangebot unterbreitet werden.

Zudem will Panda seinen Kunden anbieten, dass das Unternehmen bei Ansprüchen gegenüber Element, als Pfleger bestellt werden kann. Sollte Element tatsächlich Insolvenz anmelden, müssen Kunden, deren Schaden aufgrund des Insolvenzverfahrens derzeit nicht reguliert wird, ihre Ansprüche gegenüber dem Insolvenzverwalter anmelden. Diesen Vorgang will Panda ihren Kunden abnehmen. Laut einem Beitrag auf der eigenen Webseite stehen die Chancen nicht schlecht, dass betroffene Kunden ihre Forderungen vollumfänglich erstattet bekommen. „Zum Stichtag heute (13. Februar 2024) ist das Sicherungsvermögen hoch genug, um die offenen Tierarztrechnungen vollständig zu begleichen.“ […] Aktuell sind wir zuversichtlich, dass die Quote stabil bleibt.“

Dass ein neuer Risikoträger gefunden wurde, dürfte bei Panda für Erleichterung sorgen. Zuletzt hatte die BaFin von der Element-Pleite betroffene Versicherungsnehmer dazu aufgefordert, ihre Verträge zu prüfen und sich bereits jetzt schon um eine Anschlussdeckung bei einem anderen Anbieter zu kümmern. Andere Marktteilnehmer hatten daraufhin offensiv um betroffene Kunden gebuhlt. So wirbt der Hamburger Assekuradeur Cleos Welt derzeit mit einem Rabatt von 10 Prozent im ersten Versicherungsjahr um Kunden, die von der Element-Insolvenz betroffen sind.

Auf procontra-Nachfrage versicherte das Unternehmen, dass sie infolge des Element-Insolvenzantrags bislang nur wenige Kündigungen ihrer Kunden erhalten hatten.

Der neue Risikoträger soll Panda auch bei der weiteren Internationalisierung unterstützen. Zum Jahresbeginn hatte das Unternehmen in einer Pressemitteilung ambitionierte Pläne formuliert. So ist eine Expansion nach Österreich geplant, wo das Unternehmen zunächst Tierkranken- und OP-Schutzpolicen verkaufen möchte. Zudem sollen drei weitere Märkte erschlossen werden – diese hatte Panda allerdings nicht namentlich genannt.