GKV-Vergleich: Diese zehn Krankenkassen schneiden am besten ab

Zusatzbeiträge, Services und Betreuung: Trotz festgeschriebener Grundleistungen gibt es in der GKV teils erhebliche Unterschiede zwischen den Angeboten. Ein aktueller Vergleich hat die zehn besten bundesweiten und regionalen Kassen gekürt.

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12:09 Uhr | 17. September | 2020
Welche Krankenkasse bietet den Versicherten die besten Bedingungen und Leistungen?

Welche Krankenkasse bietet den Versicherten die besten Bedingungen und Leistungen? Bild: Adobe Stock/Stockfotos-MG

Welche Krankenkasse bietet den Versicherten die besten Bedingungen und Leistungen? Angesichts der bundesweit rund 73 Millionen gesetzlich Krankenversicherten ist das eine für die Mehrheit der Deutschen relevante Frage. Für sie geht es darum, unter den derzeit über 80 geöffneten Krankenkassen die mit dem für sie passendsten Gesamtpaket zu finden. Für zahlreiche Kunden besteht dabei ein hohes Optimierungspotenzial. Zwar sind die Grundleistungen festgeschrieben, doch in den Nuancen gibt es nach wie vor erhebliche Unterschiede, vor allem wenn es um Zusatzleistungen und Services geht.

Auch beim Zusatzbeitrag driften die Zahlen teils weit auseinander: Hier beträgt die Differenz laut einer aktuellen Analyse des Fachportals Krankenkasseninfo.de zwischen der günstigsten und der teuersten Kasse mehr als 2 Prozent. Perspektivisch dürften diese generell weiter steigen, wie kürzlich bekannt wurde: Aufgrund einer Corona-bedingte Finanzierungslücke der Krankenkassen könnte der durchschnittliche Zusatzbeitrag von aktuell 1,1 Prozent auf dann 1,3 Prozent steigen.

Ausgewogenes Verhältnis bundesweiter und regionaler Anbieter

Das Portal hat erneut alle gesetzlichen Krankenkassen getestet und bewertet. Unter den Top 10 vertreten sind etwa gleich viele bundesweite und regionale Anbieter. Testsieger wurde die BKK Verbund Plus, gefolgt von AOK Nordost und AOK Plus. Von den großen Ersatzkassen schnitten die HEK (Platz 6) und die Techniker Krankenkasse (Platz 10) am besten ab.

In die Wertung floss der elektronische und der klassische Kundenservice, das Leistungsspektrum im freiwilligen Bereich sowie die finanziellen Vorteile für die Versicherten ein. Neu ist, dass auch das grüne Profil im Sinne eines Engagements für Nachhaltigkeit für das Ergebnis berücksichtigt wurde. Das Ergebnis offenbart, dass nicht nur die Schere beim Beitragssatz, sondern auch bei den Leistungen und erst recht beim Service auseinandergeht. Punkten können die Kassen hier mit Hausbesuchen, 24/7 Telefonhotlines oder eigenem Terminservice für Arztbesuche.

Das sind die Top Ten

Diesen Mehrwert bieten die drei bestplatzierten Kassen

Der Beitragssatz der bundesweit geöffneten Kasse beträgt 15,1 Prozent (14,6 Prozent + 0,5 Prozent). Neben einer rund umd die Uhr erreichbaren Service-Hotline steht den Versicherten auch ein so genanntes Gesundheitstelefon zur Information über Gesundheitsfragen zur Verfügung. Außerdem wird u.a. eine digitale Dokumentenübermittlung über sicheres Nachrichten-Postfach in der Online-Filiale geboten, ein Vorsorgeerinnerungsservice sowie persönliche Beratung zur Gesundheitsförderung,

Der Beitragssatz der Versicherten in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung stehenden Krankenkasse beträgt 15,5 Prozent (14,6 Prozent + 0,9 Prozent). Geboten wird ein mit 100 Servicecentern dichtes Geschäftsstellennetz für die persönliche Beratung der Kunden sowie weiteren Standorten mit  Ansprechpartnern in allen Versicherungszweigen, z.B. Versicherten- und Arbeitgeberberatung. Besonders für Schwangere gibt es einige zusätzliche Angebote, wie ein "Online-Schwangerschafts- bzw. Babymanager". Außerdem gibt es höhere Zuschüsse im Falle einer künstlichen Befruchtung.

Der Beitragssatz liegt hier bei 15,2 Prozent (14,6 Prozent + 0,6 Prozent). Neben dem Service über die Terminvermittlungsstelle bietet die in Sachsen und Thüringen geöffnete Kasse innerhalb der Versorgungsverträge wie z. B. bei Herz-Kreislauferkrankungen, psychischen Erkrankungen oder innerhalb der Hausarztversorgung spezielle Facharztterminvermittlung, teils innerhalb von drei Tagen, an. Versicherte können via elektronischer Patientenquittung über einen persönlichen Zugang die angefallenen Kosten für beanspruchte Leistungen nachverfolgen. Auch die digitale Dokumentenübermittlung (u.a. Krankenscheine) wird akzeptiert. Zudem hat die Kasse eine elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung entwickelt, Arztpraxen in Thüringen und Sachsen können darüber Krankschreibungen per Knopfdruck an die Gesundheitskasse übertragen.