Auch wenn die Kfz-Versicherung für Vermittler das ganze Jahr über Gesprächsanlässe bietet, findet die größte Bewegung auf dem Markt doch regelmäßig im „heißen Herbst“ statt. Im Oktober und November deckt allein das Vergleichsportal Check24 etwa eine Million Kfz-Versicherungen um. Welch große Bedeutung in der jährlichen Wechselsaison liegt, zeigt das Beispiel Allianz Direct (vormals Allsecur). Der Direktversicherer des Münchener Marktriesen verlor im Geschäftsjahr 2019 fast 300.000 Kfz-Policen, weil es sich von der Zusammenarbeit mit Vergleichsportalen abgewandt hat. Das war die einsame „Spitze“ am Markt.
Doch auch andere Anbieter mussten teilweise viele Kunden ziehen lassen. Unter dem Strich schrumpfte der Vertragsbestand im Geschäftsjahr 2019 (die Daten für 2020 liegen voraussichtlich erst im April 2021 vor) bei 15 der 50 größten Kfz-Versicherer auf dem deutschen Markt. Das geht aus dem aktuellen „Branchenmonitor Kraftfahrtversicherung“ hervor, den die V.E.R.S. Leipzig GmbH zusammen mit dem Marktforschungsunternehmen Sirius Campus erstellt hat. Dafür wurden die Geschäftsberichte der 50 größten Anbieter herangezogen. Bei der Anzahl der Verträge wurden neben den Kfz-Haftpflichtversicherungen auch die Kasko-Policen hinzugezählt.
Im Umkehrschluss wuchsen die Bestände bei 35 Anbietern, wobei die Zahlen der Generali Deutschland und ihrer Maklertochter Dialog aufgrund der Aachenmünchener-Verschmelzung nur bedingt vergleichbar sind.
Bei zehn Versicherern (siehe untenstehende Bilderstrecke) machte sich die Wechselsaison Ende 2019 besonders bemerkbar: Sie konnten das Geschäftsjahr mit jeweils 100.000 Policen und mehr beenden als sie es angefangen hatten. Der größte Kundenmagnet konnte dabei sogar um mehr als 400.000 Verträge wachsen.