Um diese Jahreszeit wird, beinahe schon traditionell, über die Beitragsanpassungen (BAP) in der privaten Krankenversicherung diskutiert. Viele Versicherte haben bereits die Schreiben ihrer Anbieter erhalten, die über das Beitragsniveau im neuen Jahr informieren. Dem Vernehmen nach soll dieses für 2020 bei vielen Unternehmen verhältnismäßig hoch ausfallen, verglichen mit den durchschnittlichen Anpassungen der letzten Jahre.
Der Analyst Dr. Carsten Zielke geht zudem in einer aktuellen Analyse davon aus, dass etwa ein Drittel der privaten Krankenversicherer die Beiträge ihrer Kunden in den nächsten drei Jahren oberhalb dem Niveau der Gesundheitskostenentwicklung anpassen wird. Aus Vermittlerkreisen ist zudem von Beitragserhöhungen mancher Gesellschaften um über 100 Euro monatlich zu hören – natürlich abhängig vom individuellen Vertrag des Versicherten. Eine monatliche Beitragserhöhung im dreistelligen Bereich gilt aber branchenweit als relativ heikle Angelegenheit.
In diese BAP-Diskussion grätscht heute der PKV-Verband. Gemäß Zahlen seines Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) liegt die durchschnittliche jährliche Beitragserhöhung in der PKV, über den Zeitraum von 2010 bis 2020 betrachtet, bei 2,3 Prozent. Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) wiederum erhöhte im selben Zeitraum die Beiträge ihrer Mitglieder (gemessen am Höchstbeitrag gemäß Beitragsbemessungsgrenze) um jährlich 3,8 Prozent. Ein Umstand, den bereits PKV-Experte Hagen Engelhard in einem Gastbeitrag für procontra analysiert hatte.
Inwiefern sich diese Werte infolge der aktuellen BAP verschieben werden, wird sich allerdings noch zeigen. Die höchsten Beitragssprünge der PKV-Anbieter im vergangenen Jahr, sowohl in der Krankenvoll- als auch in der Krankenzusatzversicherung, können der untenstehenden Bilderstrecke entnommen werden.